Dorsten. .

Eine Erklärung, wie es am Freitag zu dem fürchterlichen Unfall auf der A 31 kommen konnte, wird noch auf sich warten lassen. Die Ermittlungen laufen, der Unglücksfahrer (47) muss noch vernommen werden, berichtet Polizeisprecher Alfons Probst.

Fest stehe bisher nur, dass der Lastwagen ungebremst in das Stauende gekracht ist und 13 weitere Fahrzeuge weggepflügt hat. Drei Menschen verbrannten in ihrem Auto, vier wurden schwer verletzt.

Fest steht auch – und das nicht erst seit dem schweren Unfall – dass die Lage auf der A 31 zum Thema wird. Sie gilt als Raserstrecke, wird auf einschlägigen Internetseiten auch als solche empfohlen, weiß Udo Weiss, Leitender Polizeidirektor Verkehr in Münster. „Da wird gerast und darauf haben wir auch immer hingewiesen“, sagte am Montag SPD-Fraktionschef Friedhelm Fragemann. Mehrfach hatte er in den vergangenen Jahren ein Tempolimit gefordert. Die SPD wolle nun einen erneuten Vorstoß machen, das Tempo zu begrenzen und strenger zu kontrollieren.

Münsteraner Verkehrsexperten erstellen Unfall-Analyse

Thema wird die A 31 auch in der nächsten Sitzung der zuständigen Unfallkommission sein, berichtet Polizeidirektor Weiss. Einen Termin dafür gebe es noch nicht, die Münsteraner Verkehrsexperten erstellten gerade die Unfall-Analyse.

Einige Zahlen und Feststellungen gibt es mit Blick auf diese Sitzung schon. Zwischen Bottrop und Ochtrup (Zuständigkeit der Polizei Münster) gab es im letzten Jahr 474 Unfälle, dabei starb ein Mensch, 34 wurden schwer verletzt, 89 leicht. Jeweils über 80 Unfälle zählte die Polizei in den letzten drei Jahren allein auf dem Dorsten Abschnitt zwischen den Ausfahrten Lembeck/Rhade und Dorsten/Kirchhellen.

Der Bereich zwischen Schermbeck und Reken gilt als einer von zwei Konzentrationspunkten. Nicht angepasste Geschwindigkeit gilt neben Fehlern beim Überholen als eine der häufigsten Unfall-Ursachen. Auffällig eine akute Steigerung der Unfallzahlen: Zwischen Januar und Mai 2009 zählten die Münsteraner auf ihrem Abschnitt 164 Unfälle, im gleichen Zeitraum 2010 waren es 208.