Märkischer Kreis. .
Schwarz, bunt, eng oder weit? Bikini oder Badeanzug? Shorts oder Hose? Den heutigen Bademoden scheinen keine Grenzen gesetzt. Wir haben uns umgehört, was und wie viel gezeigt werden darf. Dabei spielt die Wahl der Schwimmbekleidung nicht mehr die wichtigste Rolle.
Salvatore Dagostino (41) aus Lüdenscheid weiß ganz klar: „Der Rücken und die Achseln müssen rasiert sein.“ – „Aber ein Mann muss Brusthaare haben“, sagt sein Freund und streicht sich über die gelockte Brusthaarpracht. Und wenn es um die Kleidungsfrage geht, steht fest: „Die Frauen mögen die klassischen Badehosen nicht. Heute darf es ruhig etwas weiter sein.“ Das sehen auch die Jugendlichen so. Schlabberhosen müssen es sein.
„Schlabberhosen tragen zuviel Wasser aus dem Becken“
Ins Werdohler Freibad kommen sie damit aber nicht: „Überknielange Badehosen sind bei uns nicht erlaubt“, sagt Betriebsleiter Uwe Dickmann. „Die tragen viel zu viel Wasser aus dem Becken.“ Auch in Neuenrade gilt die Kleiderordnung. Andreas Schönenberg: „Die langen Hosen schränken die Bewegungsfreiheit der Knie ein. Außerdem ermüden die Schwimmer schneller, da sich die Hosen mit mehr Wasser vollsaugen.“ Zusätzlich Unterwäsche unter der Hose zu tragen ist natürlich verboten. Da schwört Simon Schulz auf seine Posinghose: knallblau und eng ist sie, damit man auch jeden Muskel des Bodybuilders sieht.
Froh, dass sich die Zeiten geändert haben, ist Rosemarie Hella (68). „Früher mussten wir ja noch Badehauben tragen und Bikinis gab es nicht.“ Für Kesja Kschymyk (24) muss der perfekte Bikini praktisch sein. „Er darf nicht zu knapp sein, die Träger müssen variabel sein.“ Ansonsten gehören für die junge Frau aber auch hochgesteckte Haare und wasserfeste Wimperntusche zum Badevergnügen.
„Bei meiner Figur trägt man Badeanzug“
Auch Aysel Aran achtet auf ihre Frisur. „Ich versuche meine Haare nicht nass zu machen. Dadurch geht nur die Farbe kaputt.“ Mythen von rot gefärbten Haaren, die vom Chlor grün geworden sind, soll es ja schon gegeben haben. „Bei meiner Figur trägt man einen Badeanzug“, sagt sie. Aber Freundin Christa Häwig aus Altena weiß noch eine Möglichkeit: „Ich ziehe einen Tangini an.“
Die Zweiteiler mit langem Oberteil sind auch beim jungen Volk beliebt. Bei der Wahl des richtigen Badetuchs darf es bei Jessica Neumann (18) auch noch ein Winnie-Poo-Motiv sein. Schmuck lassen sie und Manuela Walter aus Plettenberg eigentlich immer an – obwohl die Schwimmmeister das nicht gerne sehen. Zum richtigen Outfit gehören auch lackierte Fußnägel. „Ich mag Füße nicht, und wenn sie lackiert sind, sieht das schon viel besser aus“, sagt Jana Grantmann (17) aus Werdohl.
Shanice (5) macht es sich ganz leicht: Ihre Badehose muss „lila oder pink“ sein. Mutter Michaela Berridy stört sich nicht daran, dass ihre Tochter ohne Oberteil schwimmt. „Bei Kindern muss das nicht ein.“ Und was einzig zählt, ist sowieso der Spaß im erfrischenden Nass.