Dorsten. .

Zwei Jahre stand das Central-Kino unter Insolvenzverwaltung. Ab heute hat das einzige Lichtspielhaus in Dorsten einen neuen Chef. Michael Meyer hat mit Übergangsverwalter Werner Mühlenbrock einen Pachtvertrag über zehn Jahre geschlossen.

Zunächst dies: Es ist wohl Mühlenbrock zu verdanken, dass im Central die Lichter nicht ausgingen. Der Anwalt, gebürtig aus Haltern, hat sich ins Geschäft gefuchst und den insolventen Betrieb zwei Jahre lang geführt. „Bewundernswert, dass er die Bälle so lange in der Luft gehalten hat’“, lobt Kino-Profi Meyer. Der wiederum betreibt sein Geschäft schon lange mit Leidenschaft und verspricht in Dorsten langfristiges Engagement.

Meyer, gebürtig aus Bad Honnef, hat schon als Schüler in einem Berchtesgardener Internat Schulkino inszeniert, mit 23 Jahren die Leitung einer Bonner Filmtheater-Kette übernommen und ab 1978 als Selbstständiger eine Reihe von Kinos im Ruhrgebiet geführt. Heute betreibt er Schauburg und Multiplex in Gelsenkirchen, Casablanca und Metropolis in Bochum. Und ab heute auch das Central.

In Dorsten sei ihm „alles sehr sympathisch“, sagt er. Die BiK-Reihe – ursprünglich als Bürgerinitiative entstanden – soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Vorstellbar sind weitere Reihen und Aktionen: Für Kinder, mit Schulen, ein regelmäßiges Kino-Café (das läuft gut in Gelsenkirchen und Bochum), vielleicht eine Reihe, in der Cineasten ihre Lieblingsfilme vorstellen. „Kino ist ein wichtiger kultureller Ort“, sagt Meyer. Insofern möchte er es gemeinsam mit Partnern mit Leben füllen.

Grundsätzlich wolle er sich „für alle Filme engagieren“, sagt Michael Meyer. „In Dorsten müssen alle neuen Filme laufen. Es ist wichtig, dass die Leute hier alles mal sehen und etwas entdecken können, wenn auch nicht immer gleich zum Start.“

Investitionen seien mittelfristig auch geplant, etwa in digitale Vorführtechnik. Derzeit ist im Central – wie in den meisten Kinos – die klassische Filmrolle noch Standard. Die neue („mittlerweile sehr perfekte“) 3-D-Technik wäre digital auch in Dorsten möglich. Meyer ist überzeugt, dass ihm die Besucher nicht ausgehen werden. „Ich glaube an die Zukunft des Kinos. Ohne Einschränkungen.“

Die Übernahme heute geht „still“ über die Bühne. Einfach mit einem runderneuerten Programm. Michael Meyer lachend: „Ich bin selbst gespannt, wie sich das hier entwickelt.“