Altendorf. .

Gut 200 Tierfreunde haben in Altendorf-Ulfkotte gegen den gewerblichen Handel mit Hundewelpen („Wühltischwelpen vom Fließband“) demonstriert. Ziel der Demo war der Hof eines der bundesweit größten Hundehändler.

Auf dem Hof einer der bundesweit größten Hundehändler haben am Samstag rund 200 Tierfreunde gegen den gewerblichen Handel mit Hundewelpen demonstriert. Neben der symbolischen Wirkung hatte der Nachmittag auch ein konkreteres Ergebnis: Die beteiligten Verbände (Tiernotruf Tasso, Bund gegen Missbrauch der Tiere bmt und Europäischer Tier und Naturschutz ETN) verabredeten, in einer gemeinsamen Petition ein Verbot für den gewerblichen Handel mit Hundewelpen zu fordern.

Bundesweit hatten die Organisatoren zur Demo aufgerufen, um auf das umstrittene Geschäft aufmerksam zu machen. Die Muttertiere säßen als „Gebärmaschinen“ im Ausland, vor allem in Osteuropa, die Jungen würden früh – oft schon mit drei Wochen – von den Eltern getrennt und von deutschen Händlern für 30 bis 40 Euro importiert, berichtet Philip McCreight, Leiter der Tasso-Zentrale. Rassehunde würden dann hier für die Hälfte eines normalen Zuchtpreises verkauft. Auch das könnten noch 400 bis 500 Euro sein. Das vermeintliche Schnäppchen auf vier Pfoten kann teuer werden, wenn der Hund Krankheiten hat. Etlichen Teilnehmern der Demo sei genau das passiert. Und schließlich: Über die Frage, was mit nicht verkauften Tieren passiere, sei nichts zu erfahren.

„Wir haben für einigen Aufruhr gesorgt“

Der größte Teil der Demonstranten traf sich am Altendorfer Sportplatz, zog dann in einer kleinen Prozession zum Hof des Händlers. Andere waren direkt zu diesem Treffpunkt gefahren.

Tasso-Sprecher Achim Imlau schildert zwei Begegnungen unterwegs, die das juristische Spannungsfeld der Diskussion (ist ein Hund ein schutzwürdiges Lebewesen oder eine Sache?) recht gut auf den Punkt brachten. Zunächst verliefen sich die Tierfreunde nämlich auf einen anderen Hof. Der Bauer dort habe am Hundehandel nichts schlechtes finden können. Eine Passantin aus Altendorf dagegen fand die Demo „richtig gut“.

Am Ziel der Kundgebung gab es kleine Wortgefechte, als Mitarbeiter der Hundehandlung die Demonstranten fotografieren wollten. Der Händler selbst wurde dreimal per Megafon aufgefordert, zu den Vorwürfen gegen seine Branche (Bundesweit etwa ein Dutzend Firmen) Stellung zu nehmen. Insgesamt bewertet Imlau die Demo als Erfolg: „Wir haben für einigen Aufruhr gesorgt.“ In zwei Wochen wollen die beteiligten Verbände weitere Aktionen gegen den Handel mit Hundewelpen besprechen.