Duisburg. .

Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland ist angeblich bereit, sich einem Abwahlverfahren zu stellen. Laut Medienberichten habe Sauerland dies angedeutet. Ein Sprecher erklärte am Samstag, in den nächsten Tagen sei eine Erklärung zu erwarten.

Trotz steigendem Druck dementiert der Duisburger Oberbürgermeister Sauerland am Freitag Berichte über einen bevorstehenden Rücktritt. „Das können Sie in die Tonne kloppen“, kommentierte Sauerland entsprechende Gerüchte. Seit bei der Loveparade am Samstag vergangene Woche 21 Menschen tödlich verletzt wurden, gibt es immer wieder Debatten um einen möglichen Abtritt des Stadtoberhaupts. Politiker und Duisburger Bürger hatten dies wiederholt gefordert.

Allerdings kündigte das Stadtoberhaupt am Freitag im Gespräch mit der Redaktion an, nach den Trauerfeierlichkeiten in der Salvatorkirche Stellung beziehen zu wollen - wie ein Sprecher am Samstag auf Anfrage von DerWesten präzisierte, seien damit aber „die nächsten Tage gemeint gewesen“. Weiter sagte der Sprecher, „es war für uns alle eine unheimlich schwere Woche“, man möge dem Oberbürgermeister nun „Raum geben, um sich zu sammeln.“

Aus der Ankündigung einer Stellungnahme leiten Insider allerdings ab, dass Adolf Sauerland in den nächsten Tagen tatsächlich offiziell seinen Rücktritt erklären wird. Nach Informationen der FAZ sei aus Kreisen der Duisburger CDU zu erfahren, dass sich Sauerland einem Abwahlverfahren stellen wolle. Wie weiter zu erfahren war, darf sich das Stadtoberhaupt nur in Absprache mit den Sicherheitskräften äußern. Wie berichtet, steht der Oberbürgermeister unter Personenschutz, nachdem Morddrohungen gegen ihn ausgeprochen wurden.

Mit seinem Fernbleiben möchte er den Trauernden Respekt zollen

Adolf Sauerland war, wie angekündigt, der Gedenkfeier in der Salvatorkirche am Samstag fern geblieben, um seinen Respekt gegenüber den Trauernden zu bekunden, wie er am Freitag mitteilte. Er werde am Samstagvormittag „an einem geeigneten Ort dienstlich tätig sein“. Dort werde er die Trauerfeier am Fernseher verfolgen. Wo er sich aufhalten werde, wollte der Oberbürgermeister allerdings nicht verraten.

Sauerlands Stellvetreter, Stadtdirektor Dr. Peter Greulich, wird neben den drei Bürgermeistern Benno Lensdorf (CDU), Manfred Osenger (SPD) und Erkan Kocalar (Die Linke) die Stadt Duisburg in der Salvatorkirche vertreten. Greulich hatte Mitte der Woche seinen Spanien-Urlaub abgebrochen und trat am gestrigen Freitag seinen Dienst im Rathaus an.