Elf Reservisten kehren vom Kriegsgräber-Pflegeeinsatz aus Rumänien zurück

Von einem Kriegsgräber-Pflegeeinsatz sind elf Reservisten der Bundeswehr der Kreisgruppe Recklinghausen/Gelsenkirchen – darunter viele aus Dorsten – aus Rumänien zurückgekehrt.

2000 Kilometer vom Ruhrgebiet entfernt liegt in der Nähe der Burg des berüchtigten Grafen Dracula in den Südkarpaten an der Grenze zwischen Siebenbürgen und der Walachei an einem hochgelegenen Pass das Dorf Dragoslavele.

In der Umgebung von Dragoslavele gab es im I. Weltkrieg im Jahre 1916 heftige Kämpfe zwischen der deutschen 76. Reserve-Infanteriedivision und rumänischen Gebirgsjägern sowie weiteren Einheiten.

Auf einem kleinen Friedhof mitten im Ort neben der Kirche sind über 400 deutsche Soldaten beigesetzt worden, die im Rahmen dieser Kämpfe gefallen sind. Der Zahn der Zeit hatte an dieser Kriegsgräberanlage genagt, so dass sie dringend gepflegt und neu gestaltet werden musste.

Elf Reservisten der Kreisgruppe Recklinghausen/Gelsenkirchen des Reservistenverbandes unter der Leitung des Obersten der Reserve, Jens Gerstenkorn, übernahmen vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge diese verantwortungsvolle Aufgabe.

Vor dem Beginn der Arbeiten – und auch danach – gab es ein großes militärisches Zeremoniell, in dem besonders die Zusammenarbeit im Rahmen der Nato und der EU betont wurden. Viele hochrangige Gäste machten die Bedeutung dieser Zusammenarbeit deutlich, womit die heimischen Reservisten auch zu Botschaftern der Bundesrepublik Deutschland wurden.

Mit Unterstützung von zwölf rumänischen Gebirgsjägern des 30. Gebirgsjägerbataillons, das die Ehrenbezeichnung „Dragoslavele” führt, machten sich die deutschen Reservisten vor Ort an die schwere Arbeit. Die Anlage wurde komplett abgeräumt und wieder neu aufgebaut. Kantensteine und zwölf Kreuzgruppen wurden neu gesetzt und mehrere Flächen gepflastert. Die gesamte Fläche von rund 1000 Quadratmetern wurde mit Mutterboden aufgefüllt und Rasen eingesät.

Die Umfassungsmauer wurde ausgebessert, die Eingangsanlage neu verputzt und Sockel für ein Ehrenkreuz und die Namensstelen gesetzt.

Gute Zusammenarbeit

mit der Gemeinde

Über 500 Schubkarren mit Baumaterial mussten über eine hohe Schräge auf den Bauplatz gebracht und verarbeitet werden.

Material wurde organisiert und Hilfe bei benachbarten Baustellen erbeten. Strom „lieferte” eine alte Dame aus der Nachbarschaft. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde klappte gut.

Allein zwei große Hänger voller Steine, Müll und Pflanzenschnitt wurden entsorgt.

Nach dem Ende der Arbeiten wurde auf dem Friedhof mit großer Gäste- und Würdenträgerbeteiligung eine Feierstunde zur Totenehrung durchgeführt. Ein einzelner Musiker spielte auf seiner Trompete zum Abschluss das Lied vom „Guten Kameraden”.