Kochclub für Strohwitwer verwöhnt alljährlich Nachbarn und Freunde an einem Schlemmerabend.Was die 88 Gäste fürs feine Menü bezahlen, dient immer einem guten Zweck. Hospizdienst wird bedacht
Dorsten. Sie kochen mit Wonne - und manchmal mit viel Aufwand. Dann tropfen die Schweißperlen auch für den guten Zweck.
Zum Beispiel, wenn die Männer vom Kochclub "KfS" ihren Großeinkauf starten fürs 88-Gäste-Menü. Was dabei einmal im Jahr zusammenkommt, geht an wohltätige Projekte und Einrichtungen.
Diesmal erhält der "Ambulante Hospizdienst Dorsten" eine Spende von 850 E, weitere 850 E gehen an den Marianhiller Orden in Südafrika.
Seit 25 Jahren sind die Männer vom Club "KfS" schon aktiv. "Zuerst sind uns noch die Zwiebeln angebrannt", erinnert sich Günter Klosta an die Anfangszeit. Wie der volle Name "Kochclub für Strohwitwer" verrät, war die Gründung ein Akt der Not.
Die Frauen auf Tour - die Männer ratlos am Herd. "Kaum fähig, ein paar Spagetti für die Kinder zuzubereiten", gibt die 16-Personen-Truppe zu. In der Zwischenzeit - anfangs noch unter Anleitung von Köchin Maria Deitert - hat die muntere Herrenrunde aus Feldhausen echte Routine entwickelt.
Man kocht international, trifft sich sechsmal im Jahr zu tollen Menüfolgen und bereitet beim siebten Mal ein opulentes Weihnachtsessen für die Damen des Hauses zu. "Da gab 's einmal Hasenfilet auf Pfifferlingen ohne Hasenfilet", erzählt Günter Klosta, "weil das Filet beim Transport in den Schneematsch gefallen war." Was den verantwortlichen "Sünder" fünf selbst gemästete und geschlachtete Weihnachtsgänse fürs nächste Jahr als Buße kostete.
Das achte Mal Kochen im Jahr gehört dann immer zur Sommerzeit dem Schlemmerabend für Freunde, Verwandte, Nachbarn und Bekannte. Alle berappen 25 Euro pro Person, damit das Spendengeld erwirtschaftet werden kann.
Beim aufwändigen Organisieren des Schlemmermenüs über vier Tage - mit Einkaufen und Pfarrheim putzen - haben die Clubmitglieder soviel köchelnde Kraft entwickelt, dass sie fast mit Profis wetteifern könnten. Einer - Eberhard Uhlenküken - hat tatsächlich das Hobby zum Beruf erkoren und trägt die Kochmütze jetzt dauerhaft. ube