Die Bundesregierung plant ein Verbot der Nachtspeicherheizungen, die Stadt sucht nun nach umweltfreundlichen Lösungen für Barkenberg.

Wulfen. Da kommen große Probleme auf die Barkenberger Bürger und die Stadt zu – so weit war man sich gestern einig. Die Bundesregierung plant bis 2020 ein bundesweites Verbot der Nachtspeicherheizungen und die Umrüstung auf andere, umweltfreundlichere Heizungsarten. Ob man bei diesem geplanten Verbot, das im Mai im Bundestag debattiert werden soll, auch an Stadtteile wie Barkenberg gedacht hat, wo es (fast) ausschließlich Nachtspeicherheizungen gibt, fragte man sich am Dienstag in der Runde, zu der die Verbraucherzentrale Dorsten auch Ulrike Flach, Technologiepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, ins Gemeinschaftshaus eingeladen hatte. Mit ihr waren Ruth Pettenpohl und Mechtild Clever-Schmitz von der Dorstener Verbraucherberatung beim Neujahrsempfang der FDP ins Gespräch gekommen. Vor Ort ließ die Oberhausener Politikerin sich am Dienstag die Dorstener Probleme schildern. Lösungen konnte sie keine anbieten, empfahl Stadtbaurat Frank Gläßner, der ebenfalls an dem Gespräch teilnahm, aber den Kontakt zur Landesregierung insbesondere vor dem Hintergrund des Stadtumbaus. Rund 5 000 Haushalte sind in Barkenberg nach Zahlen der RWE mit Nachtstromspeicherheizungen ausgestattet. Eine Wahl haben die Bürger nicht, sie sind zwangsangeschlossen. Als Barkenberg geplant wurde, galt die elektrische Beheizung als die umweltfreundlichste. Seither ist diese Beheizung immer wieder ins Gerede gekommen. Sei es in den 80-er Jahren als die Nachtspeicheröfen wegen ihrer Asbestbelastung ausgetauscht werden mussten oder 2004, als die Tarife erhöht und die Verträge umgestellt wurden. Damals ging eine Welle der Empörung durch Barkenberg, weil die Bewohner keine Alternative hatten und mitmachen mussten. Eine Umstellung der Heizung würde die Bürger heute 15 000 bis 20 000 € kosten, Ölheizungen wären oft nicht machbar, weil Keller fehlen oder Zuwege zu schmal für Tanklaster sind. Sollten die Nachtspeicherheizungen tatsächlich verboten werden, müsste für Wulfen deshalb ein völlig neues Energiekonzept her mit Lösungen sowohl für die verdichteten Bereiche mit mehrgeschossigen Häuserblocks wie für die Einfamilien- und Reihenhausbereiche, ist sich Stadtbaurat Gläßner sicher. Für entsprechende Untersuchungen müssten Fachleute zugezogen werden. Zu klären wäre auch, mit welchen potenten Partnern eine neue Beheizung realisiert werden könnte und ob wiederum ein Zwangsanschluss die Folge wäre. Nach Lösungen, meint Gläßner, sollte so schnell wie möglich gesucht werden, schließlich ist der Stadtumbau West in vollem Gange. Es mache wenig Sinn, Häuserblocks umzubauen und neu entstandenen Freiflächen zu verplanen, ohne die Beheizung zu klären. Der Stadtbaurat sieht die künftige Energieversorgung schon als vierten Abschnitt des Stadtumbaus.