Zumindest als Filmheld versucht Erwin Pelzig, die Brettl-Figur des Würzburger Kabarettisten Frank-Markus Barwasser, auch nördlich von Unterfranken vom Publikum verstanden zu werden: zu sehen in "Vorne ist verdammt weit weg"Die Hürde des ...

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... Weißwurst-Äquators hat er auch in 14 Jahren nicht nehmen können: Erwin Pelzig, die Bühnenfigur des Würzburger Kabarettisten Frank-Markus Barwasser, ist wohl zu unterfränkisch, um auch in Westfalen so richtig verstanden zu werden.So versucht der sympathische Simpel mit dem scheußlichen Cord-Hütchen jetzt den Vorstoß gen Norden statt auf dem Brettl auf der Leinwand: WAZ-KINOTIPP "Vorne ist verdammt weit weg" heißt der bundesweit am Ende letzten Jahres gestartete Film unter der Regie von Pelzig/Barwassers langjährigem Bühnenautor Thomas Heinemann. Das Central zeigt die Globalisierungs-kritische Komödie nur am morgigen Mittwoch im BiK-Programm um 18 und 20.30 Uhr.

Peter Lohmeyer spielt das Pelzig-Opfer, einen Chauffeur, der durch ein dummes Missgeschick des Hütchenträgers rundum vergipst im Krankenhaus landet. Pelzig springt ein als Fahrer für den Seniorchef einer Einkaufswagen-Fabrik, in der sich Skandalöses tut.

Denn die intrigante Familie will den von einer Herzattacke rekonvaleszenten Frühstücksdirektor vollends entmachten - und die ganze Produktion gen Mongolei expedieren. Soviel merkt selbst der sonst nicht so helle Pelzig: Wenn er den Chauffeurs-Job seines Unfallopfers retten will, muss er einen Korruptionssumpf à la VW trocken legen.

Dabei hilft ihm - wie passend - die Luxushure Chantal, eine dank der Schauspielkunst von Christiane Paul gänzlich unpeinliche Attraktion dieser Komödie. Der Film fand übrigens durchweg gnädige Kritiken. Sie widerlegen wohl die Befürchtung, sich im Kino abgefilmtes Nummern-Kabarett ansehen zu müssen. Die Gag-Dichte nannte selbst der Spiegel "beeindruckend". Einzig die Kapitalismus-Satire wirkt so wenig frisch wie Phillipp Sonntag als Alt-Industrieller.

Ein Bundesstart kommt am Donnerstag übrigens auch mal wieder ins Central - und den sollten nicht nur Kinder keineswegs verpassen. Eigentlich dürfte die Empfehlung "von den Machern von Ice Age" genügen, um sich nicht mehr groß über den seltsamen Titel "Horton hört ein Hu" zu wundern. Der kumpelige Elefant Horton aus dem Dschungel von Nümpels ist eine Figur des in Amerika heißgeliebten Dr. Seuss. Hierzulande sind seine schrägen Kinderbücher noch nahezu unbekannt. Doch das könnte sich ändern . . . raw