Im Dorstener Bridge-Club pflegen 40 Kartenspieler ihre Leidenschaft für Strategie und Logik. Die vielen Regeln sind kompliziert. Wer das Spiel genießen wird, sollte zwei Lehrjahre einplanen
Caro ist besser als Treff, Pik besser als Coeur und über ein Ass geht sowieso nichts drüber - wer beim Bridge Punkte oder sogar Masterpunkte sammeln möchte, braucht vor allem erstmal eines: viel Zeit, um Regeln und Vokabular zu lernen. Zwei bis drei Jahre dauert es nach der Erfahrung von Christa Weiler, Präsidentin des Dorstener Bridge-Clubs, bis man das Spiel soweit durchschaut hat, dass es richtig Spaß macht. Diejenigen, die diese Probezeit bestanden haben und sich mit allen 52 Karten und tausend Regeln auskennen, treffen sich jeden Mittwoch bei Christa Weiler zu Hause, um sich miteinander zu messen und die gemeinsame Leidenschaft zu pflegen. An diesem Mittwoch jedoch war nicht nur normaler Bridge-Mittwoch, sondern großes Rosenturnier. Zur Feier eines solchen Anlasses gehört neben dem Kartenspiel in Dorsten auch ein gemeinsames Kaffeetrinken und Abendessen in gemütlicher Atmosphäre. Die 40 Mitglieder des Bridge-Clubs, der als offizieller Club dem deutschen Bridgeverband angehört, spielen eben um die Ehre - Konkurrenz ja, aber nur am Kartentisch. Harmonisch geht es zu, auch wenn es mal Käbbelein um strenge Regelauslegungen gibt.
Seit 25 Jahren spielt Bärbel Erbguth schon Bridge und weiß, worauf es vor allem ankommt: ein gutes Gedächtnis, um alle Spielzüge im Kopf zu behalten. Und natürlich auf den richtigen Partner. Viele Gespanne kennen sich schon lange und spielen oft miteinander. Doch auch für Bridge-Interessierte, die derzeit noch solo sind, findet Christa Weiler zur Not auf die Schnelle immer noch einen Mitspieler, weiß Mechthild Oestreicher. Sie spielte beim Rosenturnier am Mittwoch schon zum zweiten Mal mit Ulla Luxa zusammen und hat den Weg zum Erfolg schon genau vor Augen.
Strategie, logisches Denken und ein Quäntchen Glück
„Strategie, logisches Denken und ein Quäntchen Glück, dass braucht ein guter Bridge-Spieler”. Und während man aufs Glück nur hoffen kann, lassen sich Strategie und Taktik schulen. Zum Beispiel in Bridge-Akademien, wie sie Klaus Marbach in Düsseldorf besucht hat. Ein halbes Jahr lang wird dort trainiert, was beim Turnier dann den Sieg bringen soll. „Bridge ist das Schach der Kartenspiele”, darüber sind sich im Bridge-Club alle einig und so herrscht während des Spiels konzentrierte Stille. Ruhig bleiben, die Nerven behalten - auch Mechthild Oestreicher und Ulla Luxa sind, nachdem sie im ersten Spiel eine Niederlage hinnehmen mussten beim Tischwechsel ganz zufrieden. Und abgerechnet wird ja erst am Schluss. Doch auch wer noch nicht so tief in die Bridge-Materie eingestiegen ist, ist im Bridge-Club herzlich willkommen.
Neue Mitspieler sind herzlich willkommen
Seit seiner Gründung vor drei Jahren wächst der Dorstener Bridge-Club ständig und kann immer noch neue leidenschaftliche Kartenspieler aufnehmen. Ob probeweise mal vorbeischauen oder Mitglied werden, wer sein Herz auch an das knifflige Spiel verloren hat, ist eingeladen, sich bei Christa Weiler zu melden: 02362 / 42 375.