Schwerte-Ost. Für viele Bedürftige bleiben die Türen der Tafel-Ausgabestellen im Kreis Unna geschlossen. Die kommen mit dem hohen Andrang an Menschen nicht klar, sodass der Verein im Kreis Unna einen Aufnahmestopp verhängt hat. Die Ausnahme: die Schwerter Tafel an der Ernst-Gremler-Straße. Sie hält der steigenden Zahl Bedürftiger noch stand.

In Schwerte bleibt der kreisweite Aufnahmestopp aus, das bestätigte Abteilungsleiter Jan-Dirk Hedt auf Anfrage. Auch wenn der Andrang in den vergangenen drei Monaten stark angestiegen sei. "Wir sprechen hier von einem Anstieg der Kunden um gut 50 Prozent", sagt Hedt, der den steigenden Aufwand zusammen mit den Helfern der Tafel aber schon spürt. "Wir haben mehr zu tun als früher. Aber jeder von uns weiß, dass wir den Menschen damit helfen können", sagt der Abteilungsleiter.

Noch sei die Versorgung kein Problem, sodass auch weiter Tafelausweise herausgegeben werden. "Unser großes Ziel ist, dass wir so weiter machen können wie jetzt", sagt Hedt. Momentan kommen an den beiden Öffnungstagen der Schwerter Tafel jeweils etwa 80 bis 110 Menschen - früher war es hingegen ein eher übersichtlicher Kundenstamm.

Gestiegen sei die Nachfrage durch den Zuzug von Asylsuchenden und die gute Vernetzung innerhalb der Stadt Schwerte. So verweisen unter anderem Informationszettel für Flüchtlinge auf die Tafel. Möglichkeiten zur Hilfe der Tafel liegen in den Händen der Händler "Uns ist egal, ob wir Asylsuchenden helfen oder anderen. Wichtig ist uns, dass es den Menschen gut geht", verdeutlicht Hedt.

Dass die Tafel auch weiterhin Hilfe anbieten kann, liegt allerdings auch an den Händlern der Stadt. Die seien seit der Unterbringung von Flüchtlingen nochmals spendabler als zuvor. Im restlichen Kreis Unna sieht die Situation anders aus. "Die Lebensmittel reichen nicht, das Personal für die Versorgungslogistik reicht nicht, unsere technischen Möglichkeiten reichen ebenfalls nicht", sagt Ulrike Trümper, Gründerin des Tafel-Vereins im Kreis Unna. Auch in Dortmund ist die Lage angespannt. Drei bis vier Monate müssen Bedürftige dort gedulden, bis für die gewünschte Filiale ein Platz frei wird.

Versorgung scheitert eher an zu wenigen Helfern

"Wir haben noch ein wenig Luft nach oben", versichert Jan-Dirk Hedt. "Sollten es aber noch mehr Kunden werden, bräuchte man noch mehr helfende Hände." An den Lebensmitteln würde die Versorgung nämlich nicht scheitern.