Auf hiesigen Bühnen bislang unbekannte Gesichter widmen sich in Texten und mit Musik so wichtigen Themen wie Weihnachten, der Politik oder dem Neid und seinen Schwestern

Viele (zumindest auf hiesigen Bühnen) neue Gesichter sind in der neuen Kleinkunst-Reihe des Kulturbüros zu sehen. Den Auftakt machen am Freitag, 17. Oktober, Jo van Nelsen und Thorsten Larbig mit „Grün! Ein Abend für die Farbe”. „Es ist nicht leicht, grün zu sen”, wusste schon Kermit, der Frosch, obwohl es doch die Farbe der Hoffnung und des Frühlings ist. Für die beiden Sänger, Musiker und Retitatoten ein guter Grund, dem Farbton einen ganzen Abend zu widmen. Von Postkartenposie bis zur bösen Satire wollen sie den Bogen spannen, kramten dafür in Archiven und ersannen zudem eigene Zeilen. Der Vorverkauf startet am Mittwoch, 17. September.

„Weihnachten: Geschenke, Übelkeit und Erbrechen”, stänkerte weiland Ex-„Tresenleser” Frank Goosen. Auch „I Pendolari dell'Essere” alias Valter Rado und Gianluigi Meggiorin nähern sich dem frohen Fest in ihrem Programm „Weihnachtsfieber” am Freitag, 28. November, eher kritisch-vorsichtig. Ihr Mix aus Theater und Comedy durchlebt den Irrsinn, die Unruhe, aber auch die Vorfreude auf die Weihnachtsrituale. Pantomimisch, mit Musik und in Sketchen versprechen sie eine originelle Parodie um das kommerzielle Advents-Gerenne. Karten gibt's ab Dienstag, 28. Oktober.

A cappella ist diesmal ebenfalls dabei: „Waschkraft: Na, sauber” besingt der Düsseldorfer Männergesangsverein mit Peter Moslener, Peter Phillip, Immo Blumhoff und Ansgar Machalicky am Freitag, 16. Januar. Variantenreich und humorvoll wollen die vier Bekanntes parodieren und Eigenkompositionen zu Gehör bringen. Den Mechanismen des gemeinen Ohrwurms werden sie ebenso nachspüren wie der Choreografie eines Beziehungsendes, Motto: „Sie kommen als Paar und gehen als Singles.” Und: Für „Waschkraft” gab's schon die St. Ingberter Pfanne (schräger Name, aber ein sehr begehrter Preis). Vorverkauf ab Dienstag, 16. Dezember.

„Me and my Cello”, Rebecca Carrington folgt am Freitag, 20. Februar. Hochmusikalisch, schlagfertig, schön und urkomisch hat die mehrsprachige Musikern bereits auf internationalen Festivals abgeräumt und hierzulande den Publikumspreis beim Prix Pantheon 2007 geholt. Mit „Joe”, ihrem Cello aus dem 18. Jahrhundert, und ihrem männlichen Bühnenpartner Collin Griffith-Brown nimmt sie amüsiert und verwundert die Musikwelt von Britney Spears bis Pavarotti auf die Schippe. Klassik-Experten werden überrascht sein, was Carrington mit „Joe” alles anstellen wird. Die Kritiken auf ihrer Interseite gleichen Hymnen. Karten gibt es ab Dienstag, 20. Januar.

Eine gute Frage stellt Robert Griess am Freitag, 27. März: „Geht's noch?” heißt sein aktuelles Solo. Mitten im Kampf der Kulturen steckt der Kölner (als Hetero!), Familienvater und Mitteleuropäer – stinknormal also, aber trotzdem ein krasser Außenseiter. Nichts sei mehr wie früher, bedauert er. Über der Politik wabere das Dracula-Prinzip: Sobald eine eigene Meiung ans Tageslicht kommt, zerfällt sie zu Staub. Bekannte Köpfe, etwa Thomas Freitag oder Dieter Hallervorden, sprachen bereits seine prämierten Texte. Die Chance, ihn selbst zu hören, sollten sich Kaberett-Freunde nicht entgehen lassen. Der Vorverkauf beginnt am Freitag, 27. Februar.

Der Mann ist klein, aber auf der Bühne derzeit einer der Größten: Horst Schroth, der Giftzwerg aus Oberfranken, wird am Freitag, 8. Mai, ab 20 Uhr in der Aula der St. Ursula-Realschule ein fieses, aber elementares Gefühl unter die Lupe nehmen, den Neid. Auch dessen Schwestern, Schadenfreude, Eifersucht und Missgunst, will er sich wie gewohnt bissig und geschlechter-übergreifend widmen. Denn als gnadenloser Frauenversteher ist der Mann, der selbst brenzligste Situationen zu entschärfen weiß, einfach eine Kapazität. Karten für diesen Abend mit Lachgarantie gibt es ab Mittwoch, 8. April.

Alle Kleinkunstabende starten um 20 Uhr in der Aula des Petrinums.

Kleinkunst-Abo wird 11 Euro teurer

Nach zehn preisstabilen Jahren hat sich das Kleinkunst-Abo verteuert: auf 72 €, ermäßigt 58 €.Die Abo-Karten sind übertragbar und gegenüber dem Preis der Einzel-Tickets um rund 20 Prozent ermäßigt. Die Abo-Gebühren werden per Lastschrift eingezogen; Formulare sind den Programmen beigeheftet. Je 50 Kleinkunst-Karten sind für den Einzel-Verkauf reserviert. Auskunft und Beratung zu allen Abonnement-Reihen gibt's im VHS-Kulturbüro unter 02362 / 66 40 52.