Lünen. Die Hitze lässt den Asphalt auf Lünens Straßen schmelzen, der Straßenbelag löst sich auf. Warum hält der Lüner Asphalt dem Hochsommer nicht stand?
Affenhitze in Lünen - und der Asphalt schmilzt: An vielen Stellen im Stadtgebiet löst sich der Teerbelag auf den Straßen auf. Der Verkehr in Lünen ist ins Stocken geraten, und die Wirtschaftsbetriebe rotieren. Warum hält der Lüner Asphalt dem Hochsommerwetter nicht stand?
Vor allem diese Lüner Straßen sind betroffen
- Alstedder Straße
- Waldhöhe
- Schützenstraße
- Steinstraße
- Niederadener Straße
- Kreuzstraße
- Gahmener Straße
- Hüttenallee
- An der Becke
- Haselnussweg
- Bergstraße
- Kurt-Schumacher-Straße
Auf diesen Straßen ist an mindestens einer Stelle der Asphalt durch die Hitze geschmolzen. Damit scheint Lünen im Vergleich zu anderen Kommunen besonders stark betroffen zu sein. Auch in Castrop-Rauxel gibt es gerade erhebliche Probleme.
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Doch wieso? "Es gibt mehrere Erklärungen", sagte am Freitag eine Sprecherin der Stadt. Eine Ausrichtung nach Süden, fehlende Beschattung und alte Straßenbeläge, die schon mehrfach geflickt worden sind - unter diesen Bedingungen sei Asphalt besonders anfällig für Hitzeschäden, zählt die Stadtsprecherin auf. Bei Temperaturen von um die 30 Grad und knallender Sonne erhitzt sich der Straßenbelag auf bis zu 80 Grad.
Asphaltmischungen weichen voneinander ab
ADAC-Sprecher Peter Meintz zählt ebenfalls viele Gründe auf, weswegen der Asphalt sich mancherorts in Pudding verwandelt - und an anderer Stelle nicht. "Es gibt nicht den Asphalt. Die Mischungen können massiv voneinander abweichen, je nachdem welche Aufgaben die Straße erfüllen soll."
- Ist die Straße für ein hohes oder niedriges Verkehrsaufkommen geplant?
- Wie ist der Untergrund, auf dem die Straße errichtet wird?
- Soll sie ewig halten oder bekommt sie eine Verschleißdecke, die regelmäßig erneuert wird?
Und dann komme noch der Faktor menschliches Versagen hinzu, sagt Meintz. "Manchmal wird der Asphalt eben nicht richtig angemischt. Es gibt Verarbeitungsfehler, Einbaufehler... Oder Pfusch: Manche Firmen sparen bei der Mischung, in der Hoffnung das es nicht auffällt."
Die Vermutung, die einige Bürger momentan mit Blick auf die klamme Kasse ihrer Stadt hegen, dass Kommunen absichtlich Billig-Asphalt einkaufen, weist Meintz zurück. "Das ist reine Spekulation." Allerdings gebe es natürlich den Zusammenhang, dass alte Straßen, die aus Kostengründen lange nicht saniert worden sind, eher der Hitze zum Opfer fallen als neue.