Wolfsburg. Der VW Polo hat in der nunmehr fünften Generation in jeder Beziehung zugelegt hat und ist durchaus in der Lage, dem Golf auf die Pelle zu rücken. Viele Argumente sprechen für den derzeit wohl besten Polo aller Zeiten.

Wie sagt man so schön? Jetzt ist er erwachsen geworden. Das trifft auf den neuen Polo von Volkswagen absolut zu. Der einstige Kleinwagen hat in der nunmehr fünften Generation in jeder Beziehung zugelegt hat und ist durchaus in der Lage, dem Golf auf die Pelle zu rücken. War es jahrelang so, dass Polo-Kunden den Aufstieg zum Golf anstrebten, so ist nun damit zu rechnen, dass Polo-Kunden nicht mehr nach oben schauen. Denn noch nie war der Polo attraktiver.

Viele Argumente sprechen für den derzeit wohl besten Polo aller Zeiten. Zum Beispiel die Optik, geprägt vom Italiener Walter de Silva, seit gut zwei Jahren Leiter Design im VW-Konzern, der einen italienischen Maßanzug geschneidert hat.

Gradlinig, präzise, zeitlos

Der Polo Blue Motion. Nach Angaben von VW ist es das sauberste Auto der Welt. (Foto: ddp)
Der Polo Blue Motion. Nach Angaben von VW ist es das sauberste Auto der Welt. (Foto: ddp) © ddp | ddp





Dieses Design strahlt nichts Kleines oder Spielerisches aus. Es ist pur, gradlinig, präzise, zeitlos. Die Form des Polos wird außerdem von Erweiterungen in den Maßen bestimmt. Vergrößert wurden die Räder in fast überdimensionierten Radkästen. Gleiches gilt für den Radstand. Insgesamt kommt der Polo breiter, aber auch flacher daher, «eben in der Form, die den knackigen italienischen Maßanzug ausmacht», wie es Ludger Fretzen, Leiter Produktmarketing, auf den Punkt bringt.

Ein weiteres starkes Argument ist der Fahrspaß, den das Fahrwerk in Verbindung mit einer stets «gehorchenden» Lenkung vermittelt, alles in allem ein guter Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort. Der Polo zeigt sich selbst bei denen gutmütig, die noch mehr aus dem kleinen Sportler kitzeln wollen.

Günstige Verbrauchsdaten

Bis Ende des Jahres soll das Angebot an Motoren sieben verschiedene Aggregate umfassen - vier Benziner und drei Diesel - mit einem Leistungsspektrum von 60 bis 105 PS. Bei den Selbstzündern hat nun die Common-Rail-Technik ihren Einzug gehalten. Alle Polo-Motoren sind extrem gewichtsreduziert und entsprechend günstiger sind die Verbrauchsdaten sowie auch die Emissionswerte. VW spricht von Einsparungen zwischen 15 bis 20 Prozent. Als «Blue Motion» begnügt sich der Polo mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 3,8 Litern und der künftige Polo 1,2 TDI mit 75 PS, Start-Stopp-Einrichtung und Bremsenergierückgewinnung - Debüt im Februar 2010 - soll sogar mit nur 3,3 Litern auf 100 Kilometer auskommen.

Weitere Etappen der Polo-Aufwertung sind Sicherheitsfeatures in Kombination mit Ausstattungsdetails, die man bislang vorwiegend im Premium-Segment fand. Dazu zählen unter anderem das serienmäßige ESP, ein hochintensiver Airbagverbund sowie optional das Kurvenlicht oder das Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe als Novum in diesem Segment.

Nicht teurer, aber besser als der Vorgänger

Platzmäßig hat der Polo seinen großen Bruder jedoch nicht eingeholt. Der Kofferraum bleibt mit 280 Litern auf dem bisherigen Polo-Niveau und Rückbänkler müssen die Frontpassagiere bitten, ihre Sitze nicht allzu weit nach hinten zu fahren. Sonst wird es für sie nämlich zu eng. Nicht besonders originell, aber passgenau und geschmackssicher präsentiert sich der Innenraum.

Die Polo-Preise beginnen mit 12.150 Euro. Damit ist der Newcomer nicht teurer, aber deutlich besser als sein Vorgänger. Der Verkaufsstart beginnt Ende Juni. Bis jetzt wurden bereits 13 000 Vorbestellungen registriert. (ddp)