Auch beim an der Steckdose (englisch: Plug) aufladbarem Hybridauto ist Toyota mit dem Prius die Nummer eins. Der erste Prius als sogenannter Plug-In-Hybrid ermöglicht es, längere Strecken als beim konventionellen Hybrid nur mit dem Elektroantrieb zu bewältigen. Gemessen an den immensen Mehrkosten enttäuscht das Ergebnis.
Auch beim an der Steckdose (englisch: Plug) aufladbarem Hybridauto ist Toyota mit dem Prius die Nummer eins. Der erste Prius als sogenannter Plug-In-Hybrid ermöglicht es, längere Strecken als beim konventionellen Hybrid nur mit dem Elektroantrieb zu bewältigen. Gemessen an den immensen Mehrkosten enttäuscht das Ergebnis.
Über 9000 Euro mehr als der konventionelle Prius kostet der Plug-In mit einer 4,4 Kilowattstunden fassenden modernen Lithium-Ionen-Batterie, insgesamt 36.500 Euro. Gemessen an der sehr hochwertiger Ausstattung ist der Plug-In günstiger als die reinen Batterieautos mit ihrer stark eingeschränkten Reichweite. 60 Prozent der Batteriekapazität des Toyota lassen sich tatsächlich nutzen, das reicht für maximal 20 Kilometer am Stück.
Das würde vielen Pendlern reichen für das Szenario: Elektrisch zur Arbeit fahren, zurück nach Hause, über Nacht an die Steckdose. Bei kalten Temperaturen macht der Wagen dies leider unmöglich, denn er startet direkt nach dem Losfahren eine Warmlaufphase des Verbrennungsmotors. Sonst funktioniert die Heizung nicht. Oft ist der rein elektrische Antrieb nicht verfügbar. „Batterie zu schwach“ meldet der Prius bei vielen Gelegenheiten.
Tetsverbrauch von 5,2 Liter auf 100 Kilometer, aber nur 4,0 Liter sind möglich
Das kann man einen Konstruktionsfehler nennen. Die Vorzüge des elektrischen Antriebs lassen sich so nicht ausreizen, im Gegensatz zum (allerdings noch viel teureren) Opel Ampera. Grundsätzlich ist dieser Plug-In nicht die Verschmelzung der Vorteile von Hybridprinzip mit seinen beiden Motoren, sondern eine Erweiterung des zusätzlichen Elektroantriebs. Das nervende Hochdrehen und Aufjaulen des Benzinmotors wegen des stufenlosen Getriebes bei stärkerem Beschleunigen ist dem Plug-In geblieben.
Mit der stärkeren elektrischen Unterstützung sinkt der Praxisverbrauch des Prius noch einmal erheblich. Vier Liter sind möglich, wenn man durch häufiges Laden stets für eine volle Batterie sorgt. Auch bei schnellen Autobahnpassagen sind es nie mehr als sechs. Im Schnitt waren es 5,2 Liter. Unser Testwagen lief laut Anzeige nur ein Prozent seiner bisherigen Laufleistung rein elektrisch. Rechnet man den Kohlendioxidausstoß bei der Stromerzeugung im Kraftwerk ein, ist der Öko-Vorteil des Plug-In nur noch verschwindend gering. Ein CO2-Verschmutzungszertifikat über 24 Tonnen Kohlendioxid, was dem Ausstoß an Treibhausgas eines Fünf-Liter-Benziners über 200.000 Kilometer entspricht, kostet an der Börse zurzeit keine 120 Euro. Ein Zertifikat über eine entsprechende CO2-Vermeidung für Privatleute kostet je nach Anbieter unter 500 Euro.