München. . Batterien sind laut ADAC-Pannenstatistik weiter die Hauptursache für Autopannen. “Jede dritte Panne war im Jahr 2012 schon bei jungen Fahrzeugen auf eine defekte oder entladene Batterie zurückzuführen“, teilte der ADAC mit. Oft seien Konstruktionsmängel beim elektrischen Fahrzeugmanagement schuld.

Schlappe Batterien und immer häufiger leere Tanks - die ADAC-Pannenhelfer müssen sich nach wie vor mit solchen Alltagsproblemen von Autofahrern beschäftigen. Nach der aktuellen Statistik des Autoclubs bleibt die Batterie die Pannenursache Nummer eins. Jede dritte Panne sei im vergangenen Jahr auch bei neuen Fahrzeugen auf eine defekte oder entladene Batterie zurückgegangen, teilte der ADAC am Donnerstag in München mit. Pannenstatistik-Leiter Helmut Schmaler macht dafür das mangelnde Energiemanagement in modernen Autos verantwortlich. "Es liegt nicht an der Batterie selbst."

Laut Schmaler gibt es immer mehr Verbraucher im Auto, die auch bei geparkten Fahrzeugen die Akkublocks leersaugen. Es gebe inzwischen "eine Menge Steuergeräte", Wegfahrsperren und Alarmanlagen. Die Hersteller hätten darauf noch nicht die richtigen Antworten gefunden. Das Problem betreffe meist nicht die Premiummarken, sondern Kleinwagen mit einfacher Technik. Die Zukunft liegt nach Einschätzung des ADAC-Experten bei modernen Lithium-Ionen-Akkus, die aber noch das Fünffache von herkömmlichen Bleibatterien kosteten. Beim Kauf sollten die Fahrer auch lieber zu den teureren Qualitätsmarken greifen, "Billigangebote können Sie vergessen", sagte Schmaler.

Immer öfter müssen ADAC-Pannenhelfer einfach nur Sprit nachfüllen

Fast alle anderen technischen Bauteile sind laut ADAC aber heutzutage zuverlässiger als früher. Seit der Einführung der Pannenstatistik vor 35 Jahren habe sich die generelle Pannenanfälligkeit aller Fahrzeuge kontinuierlich verbessert, allerdings zeige die aktuelle Auswertung weiterhin eklatante Mängel bei manchen Modellen. Gerade bei einfachen, preiswerten Autos wird nach Einschätzung des Clubs oft an "Pfennigteilen" gespart.

Auffällig ist auch, dass die Pannenhelfer mittlerweile bei etwas mehr als einem Prozent der Einsätze einfach nur Sprit nachfüllen müssen. Die Zahl der mit leerem Tank liegengebliebenen Fahrzeuge hat sich somit um fast ein Zehntel gegenüber dem Vorjahr erhöht. "An der Technik hat sich hier nichts geändert", betont Schmaler.

Der ADAC-Experte glaubt, dass Autofahrer wegen der hohen Spritpreise nicht mehr so oft volltanken und auf eine Tankstelle mit niedrigeren Preisen hoffen. Auch Bordcomputer mit Reichweite- Anzeige, die ungenau sei und von der Fahrweise abhänge, könnten eine Ursache sein. "Die Leute glauben sklavisch an diese Anzeige", sagt Schmaler. Immer wieder müssen die ADAC-Helfer auch Fahrern helfen, die den Schlüssel im Auto vergessen und sich ausgesperrt haben.

Pannenstatistik soll bei Wahl des richtigen Autos helfen

Der Autoclub wertete rund 500.000 Pannen aus dem Jahr 2012 aus. Herangezogen wurden nur Autos, die nicht älter als sechs Jahre sind. Sie mussten in mindestens drei aufeinanderfolgenden Jahren im wesentlichen unverändert gebaut und in einem der Jahre mindestens 10.000 Mal zugelassen worden sein.

Im Februar hatte der ADAC bereits die Gesamtzahl aller Panneneinsätze mit ähnlichen Ergebnissen vorgestellt. Bei der aktuellen Pannenstatistik werden im Unterschied aber nur aktuelle und weit verbreitete Modelle berücksichtigt, damit Kunden eine Entscheidungshilfe beim Autokauf haben. (dpa/afp)