Zwei Besserwisser geben sich die Ehre. Professor Dudenhöffer schimpft schon vor der A40-Sperrung über das hausgemachte Chaos. Der Rückspiegel dagegen weiß schon jetzt: Ein bisschen Stau muss sein, und: Das kann doch einen Ruhri nicht erschüttern.
Contra Chaos: Durch die Sperrung fahren grundsätzlich weniger Menschen über die A40. Beim abendlichen Auspendeln wird die Bahn an den Endstellen, die dann Anfangsstellen sind, frei sein - von hinten kann ja keiner kommen. So war es auch bei den diversen Vollsperrungen für das Auftragen von Flüsterasphalt. Und morgens beim Einpendeln kann der Stau kaum länger sein als an den jetzigen Engstellen - also: Dem Ruhri ist es egal, wo er im Stau steht.
Es wird also gut gehen. Das einzige Unwägbare sind die Verkehrsbeamtenbetriebe von Stadt und Land.
Pro Chaos: „Dilettantisch vorbereitet“, mit diesen harten Worten kritisiert der bekannte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg Essen die Vorbereitungen der A40-Sperrung. Es gebe gar keinen Versuch, die Pendlerströme abzufangen. Es habe auch keine wissenschaftliche Untersuchung der Verkehrsströme nach Essen gegeben. „Lächerlich“, sei die Haltung der Verantwortlichen für den öffentlichen Nahverkehr, abzuwarten, ob das Chaos ausbricht und erst dann reagieren zu wollen. Außer einem „A40 UmsteigerTicket“ des VRR für die Zeit während er Sperrung als „billige PR-Maßnahme“ sei nichts geschehen außer Beschwichtigungsversuchen.
„Die warten ab, was passiert, und wollen dann erst reagieren“, sagte Dudenhöffer zu der Tatsache, dass von den Essener Verkehrsbetrieben und dem VRR nicht mehr Busse, Bahnen oder Züge eingesetzt werden. Dabei hätte man seiner Ansicht nach an der Messe einen großen Pendlerparkplatz schaffen können, um die Berufstätigen am Engpass vorbei zu ihren Arbeitsplätzen in der City zu bringen.