Essen. . Nicht mehr so giftig, aber immer noch nicht sicher: Viele Auto-Kindersitze überstehen häufig nicht den Seitencrash, so das Ergebnis des aktuellen Kindersitz-Tests von ADAC und Stiftung Warentest.

Auto-Kindersitze enthalten immer weniger Schadstoffe – soweit die gute Nachricht des diesjährigen ADAC-Tests. Die schlechte: Noch immer sind Kinder in Autos nur unzureichend gegen Seitencrashs geschützt. Noch ein erstaunliches Ergebnis: Wer viel Geld ausgibt, hat nicht unbedingt einen guten Sitz.

33 Sitze hat der ADAC gemeinsam mit Stiftung Warentest genauer unter die Lupe genommen, darunter die gängigen neuen bzw. weiterentwickelten Sitze. Modelle, die sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert haben und somit bereits getestet wurden, waren nicht dabei. So erklärt ADAC-Projektleiter Andreas Ratzek, warum Eltern in alten Tests nachlesen müssen, wie sicher zum Beispiel die Babyschale von Maxi Cosi ist.

„Ein ausreichendes Schutzniveau ist bei Kindersitzen immer noch keine Selbstverständlichkeit“, so fasst der ADAC die Testergebnisse zusammen. Fünf Produkte sind sogar mit „mangelhaft“ durchgefallen: Der Graco Logico L, Graco Junior Maxi, Easycarset Inflatable, Kiddy Guardianfix Pro sowie Peg Perego Viaggio Convertibile. Ärgerlich bei den beiden letzteren: Sie sind mit 269 Euro und 209 Euro besonders teuer.

Beim Seitencrash durchgefallen

Bei den Schadstoffen gibt es erstaunliche Erfolge seit dem vergangenen Jahr: Damals bekamen die zwei Kindersitze Maxi Cosi Rodifix und Phil & Teds Tott XT aufgrund der vielen Gifte in den Stoffen ein „mangelhaft“. In diesem Jahr steigerten sie sich auf „sehr gut“ – weil sie sicher sind und kaum Schadstoffe enthielten. „Das ist ein toller Erfolg“, sagt ADAC-Sprecher Christian Buric. Was aber immer noch ärgerlich sei: „Von den fünf mangelhaften Sitzen sind drei beim Seitencrash durchgefallen.“ Der ADAC fordere daher, dass der Seitencrash so schnell wie möglich Teil des amtlichen Zulassungsverfahrens für Kindersitze wird.

Bei der diesjährigen Untersuchung wurden Kindersitze aus allen Gewichtsklassen in den Kriterien Sicherheit, Bedienung und Ergonomie, Schadstoffgehalt, Reinigung und Verarbeitung getestet. Den Käufern rät der ADAC: Sie sollten sich vom Verkäufer Einbau und Bedienung genau erklären lassen. Wichtig außerdem: Vor dem Kauf sollte der Sitz im Auto getestet werden: „Nicht jedes Produkt passt optimal auf die Rückbank“.