Essen. Für sportliche Runden auf dem Nürburgring ist der Citroen C4 Picasso nicht konzipiert. Mit hohem Fahrkomfort, viel Platz für Passagiere und Gepäck ist der Kompaktvan vor allem für die Reise geeignet. Doch die sollte man lieber gemütlich angehen, denn bei hohem Tempo schwankt die Karosserie spürbar.

Fahrkomfort rangiert vor Sportlichkeit. Das ist Tradition bei Citroens Ingenieuren und da macht der Kompaktvan C4 Picasso keine Ausnahme. Entsprechend wurde der Fünfsitzer nicht für ein paar Spaßrunden auf dem Nürburgring konzipiert, sondern als ein Fahrzeug mit viel Platz für Passagiere und Gepäck, als komfortabler Reisewagen also. Der kleine Bruder des siebensitzigen Grand Picasso kann neben seinen Fahreigenschaften noch mit weiteren Kaufargumenten aufwarten, nämlich mit einer umfangreichen Komfort- und Sicherheitsausstattung, einer sehr sorgfältigen Verarbeitung sowie sparsamem Verbrauch. Und nicht zuletzt vermittelt sein elegantes Blechkleid den Hauch von französischem Charme, der auch zahlreiche Deutsche in seinen Bann zieht.

Viel Licht durch Panorama-Frontscheibe

Die Großzügigkeit im Innenraum empfinden zuerst Fahrer und Beifahrer. Neben der üppigen Bewegungsfreiheit zwischen den Türen genießen sie eine riesige, bis über ihre Köpfe reichende Frontscheibe. Sie sorgt zusammen mit den großen Dreieckfenstern an der A-Säule für einen Panoramablick und eine Lichtfülle im Auto. Auf den drei Einzelsitzen im Fond ist genügend Platz selbst für groß gewachsene Mitfahrer.

Zudem können die hinteren Sitze noch in der Länge verschoben werden. Das Cockpit ist frei von jeglicher Verspieltheit. Die Instrumente präsentieren sich gut ablesbar und ergonomisch angebracht. Anfangs ungewohnt ist die feststehende Lenkradnabe, so dass sich der Lenkradkranz um sie herum dreht. Das hat aber den unbestreitbaren Vorteil, dass die auf der Nabe platzierten Tasten und Einstellrädchen immer am angestammten Platz bleiben und mit den Fingern leicht zu erreichen sind. Allerdings sind es so viele, dass man sich während der Fahrt schon einmal vertippt. Da wäre etwas weniger mehr gewesen.

Sehr gute Verarbeitung

Zahlreiche große Ablagemöglichkeiten sowie die nicht nur für französische Maßstäbe akkurate Verarbeitung samt angenehmen Materialien runden den guten Eindruck ab. Pluspunkte gibt es überdies für den üppigen Kofferraum, der durch eine große Heckklappe leicht beladen werden kann. Sind nur kleinere Gegenstände zu verstauen, ist dies durch die separat zu öffnende Heckscheibe möglich. Wird noch mehr Stauraum als die 500 Liter Volumen benötigt, lassen sich die hinteren Sitze schnell und ohne Kraftanstrengung umlegen. Lobenswert: Im Kofferraum befindet sich serienmäßig ein klappbarer Transportwagen.

Die Federn und Dämpfer haben die Citroen-Techniker zwar komfortabel, aber nicht zu weich abgestimmt. Fahrbahnunebenheiten werden kaum an die Passagiere weitergegeben und das Geräuschniveau des durchzugsstarken Selbstzünders mit 110 kW/150 PS bleibt erfreulich niedrig. Gleiches gilt für den Verbrauch mit 5,8 Litern auf 100 Kilometern (Herstellerangabe). In Verbindung mit dem gut abgestuften manuellen Sechsgang-Getriebe und der ein wenig zu direkt ausgelegten Lenkung entpuppt sich der C4 Picasso nicht nur als angenehmer Gleiter auf der Autobahn, sondern ebenfalls auf kurvenreichen Landstraßen. Bei flottem Tempo sind dann allerdings die Wankbewegungen der Karosserie deutlich spürbar.

Komplette Sicherheitsausstattung

Mit sieben Airbags und ESP erfüllt der Picasso die Anforderungen in puncto Sicherheit ebenso wie bei der serienmäßigen Komfort-Ausstattung. Elektrische Parkbremse, Tempomat, Bordcomputer, Berganfahrhilfe und elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel sind bereits ab dem Basismodell inklusive. Und selbst der Parfümspender zwischen den Luftduschen in der Armaturenbrettmitte fehlt natürlich nicht. Man muss ihn ja nicht nutzen, aber auch in diesem Detail bleibt sich Citroen endlich wieder treu: immer etwas anders als die anderen zu sein. (dapd)