Saarbrücken. . Kompakter und leichter als sein Vorgänger präsentiert sich der neue Peugeot 208. Durch harmonisches Design soll er vor allem auch weibliches Klientel ansprechen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist jedoch das Cockpit.

Sieben Jahre lang behauptete sich Peugeot als Spitzenreiter im europäischen Kleinwagensegment. Insgesamt wurden von der 200er-Baureihe in den vergangenen 30 Jahren mehr als 15 Millionen Fahrzeuge abgesetzt. Die drei Modellgenerationen "der Kernbaureihe von Peugeot", so die Worte von Unternehmenssprecher Bernhard Voss, waren für den französischen Konzern Garant für ein profitables Geschäft. Doch das ist Vergangenheit.

Zum einen verdoppelte sich inzwischen beinahe die Zahl der Konkurrenten. Zum anderen erfüllte der maskuliner und sportiver gezeichnete 207 nicht die Verkaufserwartungen. Nun soll der deutlich harmonischer gestaltete 208 verlorenes Terrain zurückgewinnen - insbesondere bei der weiblichen Klientel. Das ambitionierte Ziel: im nächsten Jahr mit 555.000 Fahrzeugen und einem Marktanteil von zehn Prozent europaweit wieder Klassenbester zu werden.

Billiger als der Vorgänger

Der 208 präsentiert sich mit einem gefälligen Design, kompakter, leichter, sparsamer und - vor allem - billiger als sein Vorgänger. Der Einstiegspreis beträgt 11.600 Euro, mithin 700 Euro weniger als das Vorgängermodell. Selbst wenn diese Basis-Variante trotz einer serienmäßig guten Ausstattung mit ESP, sechs Airbags, elektrischen Fensterhebern vorn, höhen- und tiefenverstellbarem Lenkrad sowie Tagfahrlicht nur einen marginalen Marktanteil erreichen wird, ist dies ein Kampfsignal in dem preissensiblen Segment.

Besonders Frauen soll der Peugeot 208 ansprechen.
Besonders Frauen soll der Peugeot 208 ansprechen.

Obwohl der jüngste Spross der Löwenmarke mit 3,96 Meter um sieben Zentimeter kürzer als der 207 daherkommt, bietet er bei gleichem Radstand (2,54 Meter) mehr Platz im Innenraum. Die Fondpassagiere verfügen durch dünner gestaltete Rückenlehnen der Vordersitze über fünf Zentimeter mehr Kniefreiheit, was in einem Kleinwagen bekanntlich Welten bedeutet. Das Kofferraumvolumen erhöhte sich um 15 auf 285 Liter, noch wichtiger aber ist, dass sich das Ladeabteil mühelos befüllen lässt.

Gewöhnungsbedürftiges Cockpit

Im Innenraum fühlt man sich sofort wohl. Die verwendeten Materialien sind sauber verarbeitet und die Kunststoff-Abteilung besteht den Haptik-Test. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Cockpit. Die Kombination aus einem sehr kleinen Lenkrad und dem höher platziertem Kombiinstrument sorgt zwar dafür, dass die wichtigsten Instrumente direkt im Sichtfeld des Fahrers liegen. Um aber alle Informationen der weit zurückgesetzten Armaturen zu erkennen, muss das Lenkrad ungewöhnlich tief eingestellt werden.

Der sehr große, ab der zweiten Ausstattungsstufe Active serienmäßige Touchscreen-Bildschirm auf der Mittelkonsole ist dagegen intuitiv zu bedienen. Mit ihm managt man die Steuerung des Radios, der Bluetooth-Freisprecheinrichtung und des Navigations-Systems (Aufpreis: 500 Euro).

Start-Stopp-Automatik

Zum Verkaufsstart stehen zwei Benziner (95 PS/120 PS) sowie drei Selbstzünder zwischen 68 und 115 PS zur Verfügung. Die Dieseltriebwerke sind bis auf die Basisversion mit einer Start-Stopp-Automatik kombiniert und verfeuern zwischen 3,4 bis 3,8 Liter je 100 Kilometer (Normangaben).

Die Otto-Motoren müssen dagegen auf die spritsparende Funktion verzichten und sind mit Ausnahme der erst ab Herbst lieferbaren Top-Motorisierung mit 156 PS nur mit einem manuellen Fünfgang-Getriebe verfügbar. Im Sommer erst vervollständigen dann neue, verbrauchsarme Dreizylindermotoren mit 1,0 (68 PS) und 1,2 Litern Hubraum (82 PS) das Angebot.

Leistungsstarker Dieselmotor

Als Alternative bieten sich daher vorerst die Dieseltriebwerke an. Vor allem der große Selbstzünder überraschte bei ersten Fahreindrücken mit hoher Laufruhe und enormen Durchzugsvermögen. In Verbindung mit dem kurzgestuften Sechsgang-Schaltgetriebe und der direkten Lenkung lässt sich der 208 selbst auf steiler ansteigenden Landstraßen sehr sportiv bewegen und bereitet eine Menge Fahrspaß.

Der Fahrkomfort ist trotz des kurzen Radstandes ebenfalls beachtlich. Lediglich kurze Bodenwellen und größere Unebenheiten müssen recht ungefiltert hingenommen werden. (dapd)