Flensburg. . Der deutsche Automarkt zeigte sich in den letzten Monaten bereits unbeeindruckt vom europäischen Rückwärtstrend und behauptete sich mit leicht gestiegenen oder unveränderten Zahlen. Jetzt holen die deutschen Pkw erheblich auf und verzeichnen jeweils einen beeindruckenden Quartalszuwachs.

Mit dem Frühlingsaufschwung bei den bundesweiten Pkw-Neuzulassungen haben deutsche Modelle ihre Führungspositionen ausgebaut. Nach dem ersten Quartal belegen Autos aus den heimischen Konzernen und von deren Töchtern die ersten 20 Ränge bei den Neuanmeldungen, wie aus einer Statistik des Flensburger Kraftfahrt-Bundesamts vom Freitag hervorgeht.

Spitzenreiter ist weiter unangefochten der VW Golf. Beim Bestseller aus Wolfsburg inklusive seiner Stufenheck-Version Jetta stieg der Absatz in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum überproportional um 7,2 Prozent. Der Pkw-Gesamtmarkt wuchs um 1,3 Prozent auf 773.636 Neuwagen. Golf und Jetta kommen mit 63.041 Fahrzeuge auf ein Drittel aller 189.629 Neuzulassungen im absatzstärksten Kompaktklasse-Segment. Der meist verkaufte Kleinwagen VW Polo legte um 7,5 Prozent zu.

Deutliches Absatzplus auch bei Audi und Mercedes

Den größten Quartalszuwachs bei den meist gekauften Pkw erzielten jedoch die Audi A6/A7 mit einem Plus von 62,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Die Modelle der oberen Mittelklasse festigten damit ihre Position unter den Top Ten der Neuzulassungen. Die Mercedes C-Klasse baute ihren Absatz um ein Drittel aus und rückte damit nah an den viertplatzierten Opel Astra heran, der 15,1 Prozent einbüßte.

Der VW Passat als Dritter verbuchte ein Minus von 13 Prozent. Neu in die Top Ten rückten der kleine BMW 1er (plus 45,6 Prozent im März) und der Großraum-Van VW Touran auf. Sie verdrängten vorerst den Opel Corsa (minus 20,2 Prozent) und den Mini-Van Mercedes B-Klasse (minus 16,3 Prozent).

Importeure trotz Zuwächsen nicht in Bestenlisten

Meistgekauftes rein ausländisches Modell ist aktuell der Nissan Qashqai. Die Geländelimousine aus Japan legte im ersten Quartal um 12,4 Prozent auf 9.148 Neuanmeldungen zu und schob sich auf Platz 21 der Verkaufsliste vor. Sie verdrängte so den kompakten Hyundai i30.

Auch interessant

Der Südkoreaner verlor 2,0 Prozent auf 8.990 Neuzulassungen. Als Importfahrzeuge besser platziert sind der Octavia und Fabia der tschechischen VW-Tochter Skoda mit 11.091 Zulassungen im Quartal (15. Platz) beziehungsweise 11.114 Zulassungen (17. Rang). Beide Skoda-Modelle profitieren aber viel von Know-how und Technik aus den Baukästen des Mutterkonzerns.

Auffällig hohe Quartalszuwächse bei ausländischen Marken wie Lancia (plus 182,5 Prozent), Land Rover (plus 90,8) oder Kia (plus 67,6 Prozent) haben noch keine Auswirkungen auf die Bestenlisten, obwohl einige Importeure nach den rückläufigen Auftrageingängen zu Jahresbeginn inzwischen mit direkten Preisnachlässen von bis zu 20 Prozent für ihren Modelle werben.

VW bei März-Klassensiegern vorn

Die März-Bestenlisten der einzelnen Fahrzeugklassen unterstreichen die derzeitige Dominanz des VW-Konzerns auf dem deutschen Pkw-Markt. Er stellt acht der zwölf Klassensieger: VW Up (Minis), Polo (Kleinwagen), Golf (Kompaktklasse), Passat (Mittelklasse), Audi A6/A7 (Obere Mittelklasse), Tiguan (Geländewagen), Touran (Großraum-Vans) und Transporter (Utilities). Dabei ragt der VW Up heraus. Der Neuling aus Wolfsburg überholte im wieder wachsenden Mini-Segment mit 4.003 März-Zulassungen den Smart fortwo (2.710) und führt auch die Quartalswertung deutlich an (8.066).

Mercedes errang zwei Klassensiege - mit der B-Klasse bei den Mini-Vans und dem SLK bei den Sportwagen. Der SLK eroberte im März mit 1.113 Zulassungen die Führung und schloss dabei fast zum Quartalsbesten, dem E-Klasse Coupe auf. In der Oberklasse erreichte der Porsche Panamera als März-Bester 424 Neuzulassungen und schob sich damit auch im ersten Quartal mit 95,5 Prozent Absatzplus an die Spitze (1.108) vor dem BMW 7er (1.092). (dapd)