Berlin.. Der Baustellen-Ärger ist in NRW besonders groß: Bundesweit jede dritte Beschwerde über angeblich ruhende Bauarbeiten betrifft das Land. Die erste Bilanz des neuen Baustellenmelders: Bundesverkehrsminister Ramsauer mahnt die Länder zu kürzeren Bauzeiten.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat die Länder aufgefordert, konsequenter gegen unbesetzte „Schlaf-Baustellen“ vor allem auf Autobahnen vorzugehen. Anlass ist die erschreckende Halbjahres-Bilanz eines neuen Straßenbaustellen-Melders des Verkehrsministeriums: Von Oktober bis Ende März haben dort Autofahrer bundesweit 1550 Baustellen gemeldet, auf denen gar nicht gearbeitet wurde.

Bundesweit jede dritte Beschwerde betrifft  Straßen in NRW

Jede dritte Beschwerde – 588 insgesamt – betraf Straßen in NRW. „Wir haben den Nerv getroffen“, so Ramsauer. Zu oft würden die Vorgaben des Bundes für die zügige Baustellenabwicklung nicht konsequent genug abgewickelt. Das NRW-Verkehrsministerium erklärte, es nehme die Meldungen ernst, doch liege deren relativ große Zahl an der hohen Verkehrsdichte des Landes. „Wir tun, was wir können – mit Sechs-Tage-Woche, Nachtbaustellen und Prämien für vorzeitigen Bauabschluss“, so eine Sprecherin. Sobald die geplante einheitliche Verkehrszentrale für ganz Nordrhein-Westfalen in Betrieb gehe, werde die Koordination von Baustellen noch transparenter.

Ramsauer meinte, dass schon bei Ausschreibungen darauf geachtet werden müsse, kurze Bauzeiten vertraglich festzulegen und umzusetzen. Allein durch die Einrichtung von Tageslichtbaustellen, auf denen bis zum Einbruch der Dunkelheit gearbeitet werde, ließen sich Bauzeiten um 30 Prozent verkürzen. „Baustellen auf Autobahnen erhöhen das Risiko für Staus und Unfälle“, warnte Ramsauer.

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