München. . Das Auto wird immer selbstständiger. Es unterstützt den Fahrer immer stärker und kann, beim Einparken etwa, schon ganz auf den Menschen verzichten. Das Ende der Fahnenstange ist noch längst nicht erreicht. Wenn da nicht die unterschiedlichen Zyklen von IT-Technologie und Fahrzeugtechnik wären.

Ohne Fahrer einparken, keine Ampeln übersehen und den Wagen per Handy aufsperren: Audi-Chef Rupert Stadler hat auf der Internetkonferenz DLD für seine Vision des Autos der Zukunft geworben. Wenn das Leben immer komplizierter werde, sollte das Auto ein Werkzeug sein, um die Komplexität zu reduzieren, sagte der Manager am Montag in München. Dafür müsse es aber mehr sein, als ein Gefährt mit vier Rädern und Motor.

Stadler hob vor allem die Möglichkeiten von Elektronik und Informationstechnik hervor. Wenn das Auto mit dem Fahrer, der Infrastruktur und anderen Autos vernetzt sei, könne man den Fahrprozess optimieren. Wenn alle Fahrzeuge mit solchen Systemen ausgestattet seien, könnten Staus und vielleicht sogar Ampeln der Vergangenheit angehören. Auch selbstständiges Einparken ganz ohne Fahrer sei denkbar.

Gestensteuerung fürs Auto

Zeitlich näher dürften dagegen Visionen wie das Aufsperren des Wagens per Smartphone-App liegen oder die Steuerung des Autos nicht nur per gesprochener Sprache und mit der eigenen Handschrift, sondern auch mit Gesten. Letzteres hatte Audi bereits auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas gezeigt.

Als wichtige Herausforderung beim Bau des Autos der Zukunft nannte Stadler die unterschiedlichen Entwicklungszyklen von elektronischen Systemen und Fahrzeugtechnik. Ein Auto zu konstruieren, dauere 60 Monate. In dieser Zeit bringe eine Firma wie Apple fünf Generationen Smartphones auf den Markt. (dapd)