Stuttgart. . Mehr Mängel als früher wurden im vergangenen Jahr bei den Hauptuntersuchungen der in Deutschland zugelassenen Autos festgestellt - vor allem bei Elektrik, Licht und Bremsen. Grund: Es sind mehr Kleinwagen unterwegs. Und die seien anfälliger, so die Prüfgesellschaft Dekra.

Ein Trend zu Mini- und Kleinwagen hat zu schlechteren Bewertungen im Mängelindex der Prüfgesellschaft Dekra in diesem Jahr geführt. Im Gebrauchtwagenreport 2012 ging der Index im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozentpunkte auf 59,6 Prozent zurück, wie die Dekra am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Je höher der Wert, desto weniger Mängel wurden gefunden. Deutsche Fabrikate fanden sich auffällig oft auf den vorderen Plätzen wieder.

Mit knapp einem Fünftel traten die häufigsten Mängel bei Elektrik, Elektronik und Licht auf. Gravierender unter Kostenaspekten sind laut Dekra-Vorstandsmitglied Clemens Klinke jedoch Mängel an der Bremsanlage (11,8 Prozent) oder an Fahrwerk und Lenkung (8,3 Prozent).

Durchschnittsalter der Autos steigt

"Die Anzahl der Mängel hat zugenommen", sagte Klinke. Das liege vor allem daran, dass es einen Trend zu Klein- und Kompaktwagen gebe, die anfälliger sind als Limousinen. Zum anderen sei auch das Durchschnittsalter der untersuchten Fahrzeuge gestiegen. Insgesamt könne man deshalb nicht sagen, dass die Fahrzeuge schlechter geworden sind. "Die Herstellerqualität ist im Gegenteil über die letzten Jahre konstant gestiegen", sagte Klinke.

Insgesamt wertete die Dekra 280 Fahrzeugmodelle aus. Die beste Wertung aller Fahrzeuge erzielte der Opel Astra mit einem Mängelindex von 96,9 Prozent. Über alle Kilometerlaufleistungen hinweg wies der Audi A4 im Durchschnitt die wenigsten Mängel auf.

Mängel nehmen mit steigender Laufleistung deutlich zu

Eingeteilt wurden die Laufleistungen in drei Klassen bis 50.000 Kilometer, bis 100.000 Kilometer und bis 150.000 Kilometer. Der Unterschied ist zwischen den einzelnen Klassen erheblich. Bis 50.000 Kilometer liegt der durchschnittliche Mängelindex bei 80,2 Prozent. Bei den Pkw zwischen 50.000 und 100.000 Kilometern liegt er nur noch bei 56,5 Prozent und bei denen bis 150.000 Kilometer verschlechtert er sich auf 33,6 Prozent.

Autos aus Deutschland belegen in sieben Fahrzeugklassen sechsmal den ersten Platz. Von 21 Podiumsplätzen belegen sie 14. Die japanischen Autobauer kommen sechsmal unter die ersten Drei. Grundsätzlich könne man aber nicht sagen, dass die Reparaturkosten bei ausländischen Fabrikaten höher seien, sagte Klinke. "Das muss man im Einzelfall sehen."

Die Dekra ist mit einem Anteil von über einem Drittel bei den Hauptuntersuchungen in Deutschland Marktführer. Auf Basis der Untersuchungen von mehr als 15 Millionen Fahrzeugen der vergangenen beiden Jahre erstellt sie ihren Mängelindex. Erfasst werden dabei nur gebrauchtwagentypische Mängel wie verschlissene Bremsscheiben. Nicht berücksichtigt werden dagegen Mängel, die mit dem Fahrzeug nichts zu tun haben, also zum Beispiel ein fehlender Verbandskasten.

Ergebnisse des Reports: www.gebrauchtwagenreport.com