Stuttgart. Mercedes Experiment in der Super-Luxus-Klasse ist gescheitert. Die Marke Maybach wird eingestellt. Seit Jahren lag der Absatz der Luxusautos deutlich unter den Erwartungen, jetzt zog der Stuttgarter Konzern die Reißleine. Künftig soll stattdessen die Modellpalette der S-Klasse ausgebaut werden.
Bewegung in Daimlers Luxussegment: Der Stuttgarter Autokonzern stellt die Fertigung des Maybachs ein und erweitert stattdessen die Modellpalette der S-Klasse. Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagausgabe), das Unternehmen sei "zur klaren Überzeugung gelangt, dass die Absatzchancen für die Marke Mercedes besser sind als die von Maybach".
Bis 2020 wolle sein Konzern der absatzstärkste Hersteller von Premiumfahrzeugen sein. Auf diesem Weg wurde nun die 2002 wiederbelebte Luxusmarke Maybach einer breiteren Modellpalette der S-Klasse geopfert - anstatt wie bisher nur drei soll es künftig sechs verschiedene Modelle des Mercedes-Oberklassewagens geben. Mercedes erhoffe sich davon jährlich einen Absatz-Zuwachs im fünfstelligen Bereich, sagte Zetsche der Zeitung. Auch eine Verdopplung des bisherigen S-Klasse-Verkaufs von aktuell rund 80.000 Stück sei langfristig nicht abwegig.
Mit der Schließung der Marke Maybach müssten die Mitarbeiter nun aber nicht um ihre Jobs fürchten. "Das sind etwa 150 bestens qualifizierte Mitarbeiter, die wir für unser Wachstumsprogramm im Luxussegment brauchen werden", betonte der Daimler-Chef. Der Absatz der Luxusmarke liegt seit Jahren unter den Erwartungen. Im vergangenen Jahr hatte Maybach lediglich 157 Autos verkauft. Das ursprüngliche Ziel lag bei einem Absatz von jährlich 1.000 bis 1.500 Einheiten. Der Einstiegspreis für die Nobelkarossen liegt bei knapp 400.000 Euro. (dapd)