Essen. Eine Verkettung ungünstiger Umstände hat nach Einschätzung der Polizei zu der Massenkarambolage auf der A 31 geführt. Der dichte Nebel könnte dazu beigetragen haben, dass so viele Autofahrer nicht mehr rechtzeitig reagierten. Der ADAC gibt Tipps zum Verhalten bei Nebel.
Vielleicht liegt es am schönen Wetter. Viele Autofahrer scheinen vergessen zu haben, dass im Herbst stets mit Nebel gerechnet werden muss. Und im Nebel, darauf weist nicht nur der ADAC immer wieder hin, sind zu geringer Sicherheitsabstand und oft zu hohes Tempo die Hauptursachen für Unfälle. Mit folgenden Tipps des Automobilclubs kommen Fahrer sicherer durch die „dicke Suppe“.
Massenkarambolagen im Nebel gibt es immer
wieder, bestätigt Dieter Wirsich vom Autofahrer-Club ADAC. Wer jedoch bei Nebel
sofort deutlich langsamer fährt, die Nebelschlussleuchte anschaltet und den
Sicherheitsabstand erhöht, verhält sich auf jeden Fall richtig. „Das Schlimmste,
was man tun kann, ist mit hoher Geschwindigkeit in eine unübersichtliche
Situation hineinfahren“ warnt Wirsich.
Wer anhält, sollte möglichst weit rechts
an der Leitplanke stehen und das Auto schnell verlassen. „Auch dabei muss man
natürlich höllisch aufpassen und den Verkehr im Blick behalten. Vom Schreibtisch
aus sagt sich das natürlich immer leicht“ räumt der ADAC-Fachmann ein.
Faustregel: Tempo 50 bei 50 Metern Sichtweite
Die Geschwindigkeit muss stets der Sichtweite angepasst werden. Sieht man nur 50 Meter weit, dann darf höchstens mit Tempo 50 gefahren werden. Zur Orientierung lassen sich die Leitpfosten am Fahrbahnrand nutzen. Ihr Abstand voneinander: stets 50 Meter.
Längere Fahrten erfordern hohe Konzentration. Deshalb häufiger Pausen machen. Auf Rastplätzen dabei stets mit eingeschaltetem Licht parken.
Eigentlich selbstverständlich, oft vergessen: Regelmäßig Scheiben, Scheinwerferglas und Rückleuchten säubern.
Nebelschlussleuchten richtig einsetzen. Sie sind nur erlaubt, wenn die Sicht wegen Nebels unter 50 Meter sinkt. Und wegen der starken Blendwirkung muss die Leuchte auf nebelfreien Abschnitten oder bei größeren Sichtweiten sofort ausgeschaltet werden. Verzichten sollte man auf gelbe Nebel- oder Sicherheitsbrillen. Sie sollen laut Werbung die Sicht bei Nebel verbessern, bringen aber nach Auskunft von Experten nichts. Durch die gelbe Tönung, heißt es, sieht die Welt lediglich freundlicher aus.
Massenkarambolage auch auf A5
Eine Verkettung ungünstiger Umstände hat nach Einschätzung der Polizei zu der Massenkarambolage auf der A 31 geführt. So soll es zunächst nur zu einem Zusammenstoß zweier Autos gekommen sein. Nachfolgende Fahrer sahen vermutlich den Unfall und bremsten scharf ab. Die hinter ihnen fahrenden Wagen konnten nicht mehr stoppen, fuhren auf und verkeilten sich ineinander. Der dichte Nebel, der beim Eintreffen der Rettungskräfte auf der Autobahn herrschte, könnte dazu beigetragen haben, dass so viele Autofahrer nicht mehr rechtzeitig reagierten.
Am Montagmorgen sind derweil wieder bei einer Massenkarambolage auf der A 5 bei
Grünberg in Hessen zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein
Lkw sei um kurz vor 7 Uhr auf ein Stauende aufgefahren, sagte ein
Polizeisprecher. An der anschließenden Massenkarambolage seien 13 Fahrzeuge beteiligt gewesen.
Neben den beiden Toten gab es einen Schwer- und einen Leichtverletzten. Die A 5
in Fahrtrichtung Süden blieb für mehrere Stunden voll gesperrt.
Ein Lkw mit Anhänger war auf einen Pkw an einem Stauende aufgefahren.
Der Fahrer des Pkw wurde schwer verletzt. In der Folge fuhr ein weiteres
Fahrzeug auf den Anhänger des Lkw auf und fing Feuer. Die beiden Insassen des
Pkw kamen in den Flammen um.