Frankfurt/Main. Der Winter ist auf dem Rückzug, hat jedoch an vielen Autos Spuren hinterlassen. Für die Grundreinigung empfiehlt der AvD-Fachmann Dirk Eickmeier die Fahrt durch eine Waschanlage.
Der Winter ist auf dem Rückzug, hat jedoch an vielen Autos Spuren hinterlassen. Um den nahenden Frühling ohne Folgeschäden für das Fahrzeug zu genießen, empfiehlt der Automobilclub von Deutschland (AvD) in Frankfurt am Main eine leicht durchzuführende, aber effiziente Pflegekur. Was es zu tun gilt, offenbart schon ein erster Check des Status quo: Aggressives Streusalz hat Lack und Unterboden verkrustet, Splitt die Motorhaube strapaziert. Hinzu kommen durch Eis und Schnee ramponierte Scheibenwischer, feucht-schmutzige Fußmatten und viele weitere Problemzonen.
Für die Grundreinigung empfiehlt AvD-Fachmann Dirk Eickmeier die Fahrt durch eine Waschanlage. Dort bieten entsprechende Waschprogramme auch eine Reinigung des Unterbodens und der Felgen. «Dampfstrahler und Hochdruckreiniger sollten beim Frühjahrsputz nur vorsichtig eingesetzt werden», warnt Eickmeier: «30 Zentimeter Mindestabstand sollten eingehalten werden - sonst können Reifen, Dichtungen oder Cabriodächer beschädigt werden.» In den Fugen von Heckklappen, Motorhauben, Türschwellen und an Gummidichtungen bleiben oft weiße Salzränder zurück. Da auf Dauer Rost droht, sollten diese Stellen unbedingt manuell gereinigt werden.
Innenraumpflege besonders wichtig
Zweckmäßig nach den winterlichen Strapazen ist ein Auswechseln der Scheibenwischer. In den Vorratsbehälter der Scheibenwaschanlage gehört nach der Frostperiode wieder ein Sommerpräparat. Das kommt besser mit Insektenresten klar. Lackschäden rückt man mit entsprechenden Tupfstiften zu Leibe.
«Ein besonderes Kapitel ist die Innenraumpflege», betont der AvD-Fachmann. Denn im Winter kommt viel Feuchtigkeit ins Auto. Nässe von Schuhen und Kleidung dringt in Teppiche und Polster ein und setzt sich auf Grund höherer Luftfeuchtigkeit oft dort fest. Da im Winter seltener mit offenen Fenstern gefahren wird und die Klimaanlage, die ebenfalls die Luft entfeuchtet, kaum benutzt wird, verdunstet die Feuchtigkeit nicht und kann im schlimmsten Fall zu Schimmelbildung führen und sogar Gesundheitsgefahren heraufbeschwören. Darüber hinaus fördert sie die Bildung von Rost und lässt die Scheiben beschlagen, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt.
Warnsignal beschlagene Scheiben
Abhilfe schafft Zeitungspapier dank seiner großen Saugfähigkeit. Ein paar Bögen, die über Nacht zwischen Teppichboden und Fußmatte geklemmt werden, nehmen die Feuchtigkeit auf. «Bei hellen Innenausstattungen drohen allerdings Spuren durch die Druckerschwärze. In diesem Fall sollte man besser alte Handtücher verwenden», rät Eickmeier.
Gummi-Fußmatten sind zwar im Winter praktisch, weil sich der Schmutz von ihnen einfacher abwaschen lässt. Allerdings bleibt auf ihnen das Wasser stehen, was ebenfalls die Luftfeuchtigkeit im Auto erhöht. «Wenn nach sorgfältiger Reinigung der Scheiben und Trocknen des Innenraums die Scheiben weiterhin beschlagen, ist wahrscheinlich der Innenraumfilter feucht oder stark verschmutzt und muss ausgetauscht werden», schildert Eickmeier seine Erfahrungen. Filter sind meist nicht besonders teuer und können vielfach auch von Laien ausgetauscht werden. Sollte das Problem damit immer noch nicht behoben sein, bleibt nur die Fahrt in der Werkstatt, schließlich könnte ein verborgener Wassereinbruch vorliegen, der auf Dauer das ganze Fahrzeug ruinieren kann.
Leder mit Feuchtigkeitscreme behandeln
Besondere Pflege haben die Sitze verdient. Flecken in Stoffbezügen entfernt handelsüblicher Polsterschaum, der ebenso für Teppiche und Fußmatten verwendet werden kann. Leder ist in Hinblick auf Flecken pflegeleichter, trocknet jedoch schnell aus und hat dann mit Riss- und Faltenbildung zu kämpfen. «Gegen diesen Prozess helfen spezielle Pflegemittel, die ähnlich wie eine Feuchtigkeitscreme wirken», rät Olaf Menzel, Pflegeexperte des Putzmittelhersteller Nigrin. Und noch einen Tipp hält AvD-Fachmann Eickmeier parat: «Nach dem Waschvorgang sollte man sofort einen Rundgang um das Fahrzeug machen, denn wenn in der Waschstraße entstandene Schäden nicht sofort reklamiert werden, gibt es Probleme mit der Bezahlung des Schadens.» (ddp)