Essen. Bis zum 30. November können Autofahrer ihre Kfz-Versicherungen kündigen, um möglicherweise zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Internetportale helfen dabei, die Versicherer untereinander zu vergleichen.

Das Internet-Portal Testsieger.de hat sechs kostenlose Online-Vergleichsbörsen für Kfz-Tarife verglichen. Mit gut schnitten nur Check24 (Gesamtnote 1,5) und transparo (1,8) ab. Die beste Note im Bereich „Preis und Leistungsangebote“ erzielte der Drittplatzierte Nafi@net AG. Die mit 2,56 schlechte Gesamtnote des in erster Linie für Versicherungsmakler gedachten Portals resultiert aus der als mangelhaft eingestuften umständlichen Bedienung.

Wer kann wechseln?

Im Prinzip jeder. Bis zum 30. November muss beim Versicherer eine schriftliche Kündigung vorliegen. Ein Sonderkündigungsrecht besteht darüber hinaus bei Schadensfällen sowie, einem Fahrzeugwechsel und wenn mit der nächsten Jahresrechnung eine Prämienerhöhung ins Haus flattert. Frist: ein Monat nach Zugang der Rechnung. Verbraucherschützer raten dazu, vor der Kündigung ein verbindliches Angebot einer neuen Versicherung vorliegen zu haben.

Wie viel Geld lässt sich sparen?

In den Beispielrechnungen der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“, beruhend auf einem Vergleich von 152 Versicherungsgesellschaften, ist der schlechteste Tarif für ein normales gebrauchtes Familienfahrzeug fast dreimal teurer als der günstigste. Wer bereits einen billigen Vertrag besitzt oder in einer sehr hohen Schadensfreiheitsklasse eingestuft ist, hat weniger Sparpotenzial. Immerhin fährt über die Hälfte der Autobesitzer in hohen Schadensfreiheitsklassen über 50 Prozent.

Wer sind die günstigsten Versicherungen?

Folgende Versicherungen haben die Berliner Warentester als besonders günstig ausgemacht. In der Haftpflicht: Direct Line (Tarife Basis und Klassik), HDI Direkt (Basis), OVAG (Gespart), deutsche Internet (Basis). Haftpflicht plus Teilkasko: Direct Line (Basis), HDI Direkt (Basis), Allsecur. Haftpflicht plus Vollkasko: BGV Badische Allgemeine, Direct Line, HDI Direkt, Cosmos Direkt, WHV.

Wie lässt sich noch sparen?

Wer in einer günstigen Schadenfreiheitsklasse eingestuft ist, fährt unter Umständen mit einer Vollkaskoversicherung trotz besserer Leistungen billiger als mit der Teilkaskoversicherung. Umgekehrt kann bei einem älteren Fahrzeug mit geringem Wiederbeschaffungswert der Wechsel von der Voll- zur Teilkasko Geld sparen.

Eine Selbstbeteiligung in der Kasko-Versicherung spart Geld.

Werkstatttarife, bei der im Reparaturfall bestimmte Vertragswerkstätten der Versicherung aufgesucht werden müssen, bieten bis zu 15 Prozent Rabatt der Kaskoprämie.

Beim Gebrauchtwagenkauf auf die Typeinstufung des Modells achten. Ein besser eingestuftes Modell kann einen höheren Kaufpreis rechtfertigen. Infos im Internet zu den 10 000 verschiedenen Typen: www.typklasse.de

Mit einem günstigeren Angebot in der Tasche lässt sich auch beim bisherigen Versicherer oft noch ein günstigerer Tarif herausholen. Oft reicht ein einfacher Anruf, um als Neukunde besser eingestuft zu werden.

Welche zusätzlichen Angebote können sinnvoll sein?

Laut Stiftung Warentest der Rabattretter, eine verlängerte Neuwertentschädigung bei Neuwagen, Ausschluss grober Fahrlässigkeit, auf Haustiere erweiterter Wildunfallschutz. Es hängt stark von den individuellen Voraussetzungen ab. Eine Marderbiss-Versicherung ist nur da sinnvoll, wo die Schlauch-Liebhaber tatsächlich auch auftauchen. Da die Angebote unüberschaubar sind, lassen sich Angebote nur schwer überblicken.

Wie kann ich vergleichen?

Im Internet gibt es verschiedene kostenlose Tarifrechner, die aber nicht an die Qualität von Stiftung Warentest heranreichen. Eine Analyse kostet bei den unabhängigen Verbraucherschützern 16 Euro. Formulare, auch zum Ausdrucken und Verschicken, unter www.test.de/kfzanalyse.