München. Der Herbst birgt seine ganz eigenen Gefahren für den Straßenverkehr. So warnt der ADAC momentan vor allem vor “Bauernglatteis“ (auf die Straße fallender Ackerschmutz) und dem Wildwechsel. Angepasste Geschwindigkeit sei deshalb ein Muss.

Auto- und Motorradfahrer müssen in der Herbstzeit mit zusätzlichen Gefahren auf der Straße und am Straßenrand rechnen. Wildwechsel, mehr Ackerschmutz und langsame, überbreite landwirtschaftliche Fahrzeuge würden oft nicht richtig eingeschätzt, warnt Katharina Bauer vom ADAC in München.

Erhöhte Rutsch- und Unfallgefahr seien die Folgen. Im Herbst steigt erfahrungsgemäß für die Autofahrer vor allem in der späten Morgen- und frühen Abenddämmerung wieder die Wildunfallgefahr auf den Straßen. Besonders in der Dunkelheit oder bei Nebel ist deshalb Vorsicht geboten. "Für alle Verkehrsteilnehmer gilt deshalb, mit angepasster Geschwindigkeit, vorausschauend und vorsichtig fahren, sowie ausreichend Abstand zum Vordermann halten", sagt die ADAC-Mitarbeiterin. Tauche ein Reh am Straßenrand auf, sofort das Tempo reduzieren, denn ein Wildtier komme meist nicht allein.

Polizei muss verständigt werden

Passiere dennoch ein Wildunfall, müssten der Warnblinker eingeschaltet, das Warndreieck aufgestellt, gegebenenfalls Verletzte versorgt und die Polizei verständigt werden. Sie informiere den Revierinhaber, der sich um das verletzte oder getötete Tier kümmere und eine Unfallbescheinigung für die Schadenregulierung mit der Kaskoversicherung ausstelle. Getötetes Wild mitzunehmen, sei als Wilderei strafbar. Auch wenn ein Tier nur angefahren worden sei und flüchte, müsse die Polizei informiert werden.

"Verlorenes Erntegut und nasse Erdklumpen auf der Fahrbahn, das sogenannte Bauernglatteis, stellen weitere große Unfallrisiken dar", sagt Bauer. "Motorradfahrer sind dabei besonders gefährdet, wenn sie herabgefallenen Feldfrüchten ausweichen müssen. Auch an Feldern und Einmündungen gilt also: Tempo runter, mehr Sicherheitsabstand."

Vorsicht beim Überholvorgang

Viele Autofahrer unterschätzen nach den Beobachtungen des Autoclubs auch die Gefahr, die von landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen selbst ausgeht. Mähdrescher oder Ladewagen seien oft schlecht beleuchtet und nähmen mit ihrer Überbreite mehr als die Hälfte der Fahrbahn ein. Bei Überholvorgängen sei deshalb große Vorsicht geboten. (dapd)