1997 stellte Mercedes seinen ersten SUV vor. Im November kommt mit neuem Schwung die neue M-Klasse von Mercedes auf den Markt. Und wartet mit allen möglichen Ausstattungsmerkmalen auf. Einziger Nachteil: die hohen Verbräuche des Lifestyle-Offroaders.

Wenn Mercedes etwas macht, dann richtig. Das entspricht der Mentalität der Schwaben. So war es auch, als die Marke mit dem Stern 1997 ihren ersten sportlichen Geländewagen, auch SUV genannt, vorstellte. Ein voller Erfolg. Mittlerweile ist die M-Klasse der meistverkaufte Wagen seiner Klasse – auch wenn viele Kritiker die hohen Verbräuche oder die lange Aufpreisliste offroad-typischer Ausstattungsmerkmale kritisieren. Im November dieses Jahres soll nun die dritte Generation an den Start gehen. Einer ist jetzt schon restlos begeistert. „Ein dynamisches Multitalent“, urteilt Dr. Joachim Schmidt euphorisch. Muss er aber auch. Schließlich ist Schmidt der für Marketing und Vertrieb zuständige Vorstand im Hause Mercedes. Aber was kann er wirklich, der neue Lifestyle-Offroader?

Verstecken muss sich die M-Klasse vor kaum einem kernigen Kraxler. Sie bewältigt im Gelände mühelos die Aufgaben, die ihr gestellt werden. So klettert sie dank ihres Bergabfahrassistenten auch Abhänge runter, die 80 Grad steil sind und eher an eine Achterbahn erinnern als an einen Parcours fürs Auto. Der permanent allradangetriebene Geländewagen verfügt optional zudem noch über einen Unterfahrschutz, eine Längsdifferentialsperre oder eine Bodenfreiheit von 285 Millimetern, die allesamt fast jede Ausfahrt abseits der bequemen Asphalt-Decke erlauben. Ganz neu ist nun eine Wankunterdrückung, die mittels ihrer Querstabilisatoren an der Vorder- und Hinterachse auch bei höherer Geschwindigkeit für Stabilität sorgt.

Drei verschiedene Motoren im Angebot

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Doch bei allen technischen Voraussetzungen dürfte der Fahrer einer M-Klasse mit entspanntem Tempo festen Untergrund präferieren. Einerseits sind die süddeutschen Rivalen Porsche Cayenne, Audi Q7 und BMW X5 sportlicher unterwegs. Andererseits vermittelt das gelungene Interieur eine dem Rasen und Dreckfressen abträgliche Harmonie.

Drei Motoren bietet Mercedes zunächst an. Neben einem 4-Zylinder(!)-Diesel mit 204 PS (stolzer Einstiegspreis von 54 978 Euro...) gibt es noch einen selbstzündenden 6-Zylinder mit 258 PS und einen Sechszylinder-Ottomotor, der 306 PS mobilisiert. Empfehlenswert ist der große Diesel. Er entfaltet Kraft in allen Drehzahlbereichen und verbraucht mit 6,8 Litern fast ein Viertel weniger Sprit als der Vorgänger. Sage noch einer, die M-Klasse sei ein Schluckspecht.

Dass Mercedes beim Design der neuen M-Klasse dagegen nur behutsam Veränderungen vornahm, verwundert nicht. Worte wie Revolution oder Aktionismus passen kaum zur schwäbischen Mentalität.