München.. Der ADAC verzeichnete im Jahr 2010 4,25 Millionen Pannen - so viele wie noch nie zuvor. Das führte dazu, dass der Club Gewinn einbüßen musste. Die Beiträge sollen laut ADAC-Präsident Peter Meyer vorerst jedoch nicht erhöht werden.

So viele Pannenhilfeeinsätze wie noch nie zuvor haben den Gewinn des ADAC im vergangenen Jahr deutlich geschmälert. Er sank für alle an dem Automobilclub beteiligten Sparten und Regionalclubs von 174 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 133 Millionen Euro, wie der Bereichsleiter Betriebswirtschaft und Finanzen, Stefan Weßling, am Dienstag in München bekannt gab. Die Zahl der Einsätze der Pannenhelfer kletterte auf den Rekordwert von 4,25 Millionen.

Seit 1992 gab es mit 494.000 Anmeldungen 2010 auch den höchsten Mitgliederzuwachs. "Das zeigt, dass der ADAC eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft hat und in den Köpfen der Menschen angekommen ist", sagte ADAC-Präsident Peter Meyer. Ende 2010 waren 17,28 Millionen Menschen Mitglied beim ADAC. Damit stieg er nach eigenen Angaben hinter dem amerikanischen AAA zum weltweit zweitgrößten Automobilclub auf.

Stabile Mitgliedspreise

Obwohl der Umsatz von 1,7 Milliarden Euro in 2009 auf knapp 1,8 Milliarden Euro stieg, konnte der Automobilclub kein Gewinnplus verzeichnen. Vor allem die Mehraufwendungen für die Mitglieder seien Hauptgrund dafür gewesen, sagte Meyer. Fahrzeuge würden nicht mehr so regelmäßig wie früher gewartet, zudem hätten Hitze und Kälte vielen Wagen zugesetzt. Von den Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 643,8 Millionen Euro sei mehr als die Hälfte für Pannenhilfe, Luftrettung und Notrufzentralen aufgewendet worden.

Aber auch die seit Jahren stabilen Mitgliedspreise seien für den rückläufigen Gewinn verantwortlich. Meyer versicherte, auch weiterhin von Beitragserhöhungen abzusehen. "Wir wollen für das Mitglied attraktiv bleiben." Gewinnmaximierung stehe nicht im Vordergrund, sagte der ADAC-Präsident. Auch in diesem Jahr rechnet er aufgrund der Kostenentwicklung mit weiteren Gewinneinbußen.

E10-Hersteller in die Pflicht nehmen

Perspektivisch sprach sich Meyer generell für den Einsatz des Kraftstoffs E10 aus. "Wir denken, dass E10 für die Ökologie gut ist." Zugleich verlangte er aber von Mineralöl- und Automobilindustrie mehr Aufklärungsarbeit. Der ADAC riet deshalb seinen Mitgliedern, selbst zu überprüfen, ob das eigene Fahrzeug E10-tauglich ist. Denn die Hersteller würden in einem Schadensfall nicht haften. Eine Pkw-Maut lehnte Meyer erneut als unsozial und unsinnig ab. (dapd)