Göteborg. . Nach Sieben Wochen Zwangspause rollt bei Saab die Produktion wieder an. Der unter niederländischer Regie stehende schwedische Autobauer war in Zahlungsnot geraten. Jetzt ist ein chinesischer Autohändler eingestiegen.

Der schwer angeschlagene schwedische Autobauer Saab hat nach einer siebenwöchigen Pause seine Produktion wieder aufgenommen. Am ersten Produktionstag am Freitag sollten hundert Autos vom Band rollen, erklärte der Saab-Eigentümer, der niederländische Sportwagenbauer Spyker.

In den kommenden Wochen werde die Zahl der gefertigten Autos dann wieder steigen, sobald ausreichend Teile der Zulieferer verfügbar seien. Die Zulieferer hatten ihre Lieferungen zuvor aufgrund unbezahlter Rechnungen eingestellt und damit die Zwangspause für Saab ausgelöst.

Die Wiederaufnahme der Produktion machte nun der Einsteig eines chinesischen Investors möglich. Der Autohändler Pang Da, mit dem Saab vor gut zehn Tagen einen Vertrag unterzeichnete, kauft Saab für rund 30 Millionen Euro 1300 fertige Autos ab. Demnächst soll nun eine Finanzspritze von 65 Millionen Euro folgen, für die Pang Da im Gegenzug 24 Prozent an Spyker übernimmt. Saab hat nach Angaben von Zulieferern bei diesen Unternehmen Schulden von insgesamt rund 100 Millionen Euro.

„Strategische Allianz“ geschlossen

Laut Spyker ist Pang Da mit mehr als 1100 Niederlassungen der größte chinesische Autohändler. Im Rahmen ihrer „strategischen Allianz“ gründen Saab und Pang Da den Angaben zufolge ein Gemeinschaftsunternehmen, das Saab-Autos in China vertreibt. Ein weiteres Gemeinschaftsunternehmen soll „schrittweise“ mit der Produktion von Autos der Marke Saab sowie einer eigenen Marke in China beginnen.

Die ehemalige General-Motors-Tochter Saab schreibt seit 20 Jahren rote Zahlen. Spyker kaufte die schwedische Traditionsfirma 2010 für 400 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr verkaufte Saab etwas mehr als 30.000 Autos und verfehlte damit das selbst gesteckte Ziel von 50.000 Fahrzeugen. (afp)