An Rhein und Ruhr. . Ob auf Autos, Möbeln oder Fußböden. Überall liegt seit Tagen eine gelbe Staubschicht aus Blütenpollen herum. Nicht nur Allergiker klagen über hohe Belastung, auch Autofahrer jammern über die Verschmutzung. Wir beantworten die häufigsten Fragen.

Da hilft auch der stärkste Putzlappen nicht. Gegen den gelben Staub, der seit dem Osterwochenende scheinbar alles unter sich begräbt, scheint kein Kraut gewachsen. Möbel, Fußböden, Autos, Fensterbänke, frische Wäsche. Besonders auf dunklen Flächen fällt der Staub auf. Wir beantworten die am häufigsten gestellten Fragen.

Woraus besteht der Staub?
Der gelbe Staub ist ein Gemisch aus verschiedensten Pollen: Birke, Buche, Ahorn, Hainbuche, Fichte, Kiefer und vereinzelt Raps. „Das ist ein Gemenge aus dem Ganzen“, sagt Anja Schwalfenberg vom Deutschen Allergie und Asthmabund. „Durch seine gelbe Farbe fällt der Staub auf dunklen Flächen besonders gut auf.“ Sahara-Sand, der vor drei Jahren durchs Land wehte, sei diesmal nicht enthalten, „weil der Wind aus Norden und Osten kommt“, erklärt Meteorologe Oliver Klein von Meteomedia.

Woher kommt der Staub?
Durch die sommerhaften Temperaturen stehen inzwischen die meisten Pflanzen in voller Blüte. Der Wind bringt zudem auch Pollen aus Osteuropa mit an Rhein und Ruhr. „Dort ist es ebenfalls trocken“, sagt Meteorologe Oliver Klein, „deshalb kann auch ein wenig Sand von den Feldern dort mit herüber geweht werden.“

Kann der Staub mein Auto zerkratzen?
„Eigentlich sieht das nur hässlich aus und verursacht keine Schäden“, sagt Jacqueline Grünewald, Sprecherin des ADAC Nordrhein. Trotzdem sollte das Auto regelmäßig gewaschen werden. „Dabei geht es um den Sicherheitsaspekt“, so Grünewald, „durch einen Schmierfilm auf den Scheiben wird die Sicht behindert, besonders im Dunkel kann dann der Gegenverkehr stark blenden.“

Wie entfernt man den Staub am besten?
„In der Waschanlage sollte das Auto vorher gut benässt werden.“ Dann sei auch möglicher Sand, der sich in den Staub mischen kann, gefahrlos zu entfernen. Die Fahrzeuge sollten aber auch ohne den Blütenstaub regelmäßig kontrolliert werden. Gefährlicher als der Blütenstaub seien nämlich Vogelkot, klebriges Harz und Lindenblüten, die den Autolack dauerhaft schädigen können. „Solche Flecken sollten sofort mit Wasser entfernt werden“, rät Grünewald.

Was müssen Allergiker beachten?
Das trockene Wetter der vergangenen Tage macht Pollenallergikern besonders zu schaffen. Durch den Pollenmix, der derzeit durch die Luft weht, sind besonders viele Menschen betroffen. Die Birkenblüte geht zwar dem Ende entgegen, dafür kommen nun mehr Gräser. „Menschen mit einer vermutlichen Pollenallergie sollten auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Akute Symptome wie Augentränen oder eine laufende und verstopfte Nase sollten durch antiallergische Medikamente gelindert werden“, rät Anja Schwalfenberg. Zusätzlich empfiehlt sie, die Fenster tagsüber geschlossen zu halten, die Pollenflugvorhersagen zu beachten, die Haare vor dem Zubettgehen zu waschen, die Wäsche im Haus zu trocknen, sich nicht im Schlafzimmer zu entkleiden, ins Auto Pollenfilter einzubauen und die Klimaanlage regelmäßig zu reinigen. „Langfristig sollte aber eine Hyposensibilisierung angestrebt werden, um allergenes Asthma zu verhindern“, so Schwalfenberg.

Wie lange ist noch mit dem Staub zu rechnen?
„In den nächsten Tagen wird es nachlassen“, sagt Meteorologe Oliver Klein. „In Ost und Mitteldeutschland wird es schon am Dienstag regnen, durch den Nordostwind kommt von dort dann schon weniger Staub.“ Am Mittwoch soll es auch an Rhein und Ruhr regnen. „Damit wird der Staub ausgewaschen.“ Wenn es dann zum Wochenende hin wieder trocken und wärmer wird, dürfte die Pollenbelastung daher geringer sein. Im Mai könnte es mit dem Pollenflug dann erst einmal ganz vorbei sein. „Erfahrungsgemäß folgt auf einen so warmen April ein nasser und kalter Mai“, berichtet Wolfgang Reif vom Deutschen Wetterdienst in Essen.