Berlin. .
Offenbar hat ein Drittel der in Deutschland verkauften Gebrauchtwagen einen gefälschten Tachometerstand. Die Polizei geht nach Medienberichten davon aus, dass Autokäufer bei jedem manipulierten Wagen im Durchschnitt 3.000 Euro zu viel bezahlen.
Ein Drittel der in Deutschland jährlich verkauften rund 6,4 Millionen Gebrauchtwagen hat nach einem Zeitungsbericht einen gefälschten Tachometerstand. Die Zeitung „Welt am Sonntag“ berichtete vorab, die Polizei gehe davon aus, dass Autokäufer bei jedem manipulierten Wagen durchschnittlich 3.000 Euro zu viel bezahlen. Der Gesamtschaden in Deutschland summiere sich auf jährlich mehr als sechs Milliarden Euro. Die Polizei spreche von organisierten Banden, die im Ausland ehemalige Miet- oder Leasingwagen mit hohen Laufleistungen aufkaufen und anschließend die Tachos fälschen, um sie zu weit höheren Preisen zu verkaufen.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) forderte ein scharfes Vorgehen gegen die Tacho-Fälscher. „Die Manipulation am Tacho ist eine Straftat. Die Sicherheitsbehörden müssen mit aller Strenge gegen den Missbrauch vorgehen“, sagte er dem Blatt.
Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) stehe Forderungen skeptisch gegenüber, ein Register mit personenbezogenen Daten einzurichten, das alle Gebrauchtwagen erfasst, schrieb die Zeitung. Ihr Ministerium rate, vor dem Autokauf in jedem Fall den Rat von Experten hinzuzuziehen. Der ADAC verlange, dass die Hersteller Tachos sicherer machen. (dapd)