Genf.. Annette Winkler wurde 1959 in Hessen geboren. Sie promovierte mit 26 Jahren. Mit 35 wurde die Unternehmerin des Jahres 1991 Daimlers Kommunikationschefin. Seit September 2010 leitet sie den neuen Produktbereich Smart. Gerd Heidecke sprach mit ihr.
Frau Winkler, welche Aufgabe ist Ihre schwerste: Die Sanierung des elterlichen Bauunternehmens, als Niederlassungsleiterin den Lkw-Führerschein in neun Tagen zu machen oder jetzt die Neuausrichtung von Smart verantworten zu müssen?
Annette Winkler: Für mich waren alle drei Aufgaben begeisternd. Die jüngste aber vielleicht besonders: Ich bin Smart-Chefin geworden, weil ich Smart-Fan bin, nicht umgekehrt.
Erst 2014 kommt der neue Smart auf den Markt. Was machen Sie bis dahin?
Winkler: Der Trend zur Elektromobilität wird sich weiter fortsetzen. Die nächste Generation des Elektro-Smart ab 2012 wird uns helfen, die Stückzahlen zu stabilisieren. Und wir entwickeln neue Absatzmärkte in China und verstärken den Markenaufbau in den USA. Dazu kommt das wachsende Geschäft mit unserem Car-Sharing-Modell.
Sind 700 Euro Leasinggebühr für den Elektro-Smart nicht zu viel?
Winkler: Immerhin haben wir die Produktion von ursprünglich 1000 geplanten Einheiten auf 1500 erhöht. Aber staatliche Kaufanreize könnten die Verbreitung für das gewünschte Null-Emissions-Auto in Deutschland weiter beschleunigen, wie bereits in vielen anderen Ländern.
Es gibt nur eine Handvoll Frauen in Führungspositionen bei Autobauern. Ist da eine Frauenquote nötig?
Genfer Autosalon 2011
Winkler: Wichtiger als feste Quoten ist die klare Zielsetzung des Unternehmens für die gleichberechtigte Besetzung von Top-Positionen und die entsprechende pragmatische Unterstützung bei der Organisation von Familie und Beruf.