Genf. . Auf dem Autosalon Genf präsentiert der VW-Konzern etliche neue Fahrzeuge seiner vielen Marken. Zu sehen gibt es Welt- und Europapremieren sowie Konzeptstudien. Letztere lassen die Strategie des Konzerns erkennen.

In der Vielfalt liegt die Stärke. Getreu diesem Motto bietet der VW-Konzern mit seinen zahlreichen Marken Fahrzeuge für jeden Geschmack. Wie es auf dem Weg zur angestrebten Weltmarktführerschaft weitergehen soll, verraten die Wolfsburger auf dem diesjährigen Genfer Salon (bis 13. März). Neben Welt- und Europapremieren geben auch Konzeptstudien einen Einblick in die Strategie.

Neues Golf Cabrio

Der Star ist zweifelsohne das Golf Cabrio. Der kompakte Verkaufsschlager bekommt endlich wieder das Dach abgenommen. Wer nun denkt, das im Volksmund beschrieene "Erdbeerkörbchen" kehrt zurück, ist jedoch falsch gewickelt. Das neue Cabrio trägt eine Stoffmütze, die für echte Puristen ein Muss ist. Sie kann bis Tempo 30 binnen 9,5 Sekunden eingefahren werden. Antriebsmäßig greift das im Sommer startende Cabrio auf die bekannte Motorenpalette des Golf zurück. Wiederbelebt wird auch der legendäre VW Bulli. Mit einer Länge von 3,99 Metern bietet die in Genf gezeigte Studie trotz geringer Abmessungen Platz für bis zu sechs Personen - je drei vorn und hinten. Und in dem 370 Liter großen Kofferraum kann außerdem noch genügend Gepäck mitgenommen werden. Optisch ist das Konzept wie ein Bulli der 50er Jahre aufgemacht, nur ein bisschen zusammengeschrumpft. Die wuchtige, fast im 90 Grad Winkel abfallende Front wird durch schmale, zusammengekniffene Scheinwerfer, einen kleinen Kühlerschlitz und das groß dimensionierte VW-Logo gekennzeichnet. Für den Vortrieb steht auch ein 85 kW/115 PS starker Elektromotor zur Verfügung.

Sportcoupe aus der Designschmiede Giugiaro

Gemeinsam mit Italdesign, der Designschmiede Giugiaro, wurde ein zweitüriges Sportcoupe auf die Beine gestellt. Auch nur 3,99 Meter lang könnte es bereits einen Ausblick auf eine mögliche Coupe-Version des kleinen VW Polo geben. Schmallippig ist der Kühlergrill, zusammengekniffen sind die Scheinwerfer. V-förmig verlaufen Sicken über die Motorhaube. In der Seitenansicht fallen lange, vordere Seitenscheiben und eine extrem schmale B-Säule ins Auge. Eine Autofahrt, ohne dass der Fahrer eingreift, ist schwer vorstellbar. Doch tatsächlich geht dies, wie Audi auf seinem Messestand zeigt. Das Zauberwort heißt "Urban Mobility" und lässt den Sportler TTS vollautonom fahren, ein Mensch sitzt nur noch für den Ernstfall hinter dem Steuer. Möglich machen es Sensoren, die Verkehr und Umgebung sondieren und somit eine unfallfreie Fahrt ermöglichen. Dennoch wird der Mensch wohl vorerst die Oberhand behalten: Audi zeigt deshalb auch Modelle, die bedient werden wollen.

Audi RS3 mit 250 kW

Bei dem kompakten Audi RS3 Sportback juckt es Insassen und vor allem dem Steuermann in den Fingern: 250 kW/340 PS versprechen Fahrvergnügen. An die Vernunft appelliert dagegen das Kompakt-SUV Q5 mit Hybridantrieb, das aus Gründen der Sparsamkeit sowohl von einem Verbrennungs-, als auch einem Elektromotor mit Energie versorgt wird. In dieselbe Kerbe schlägt Porsche mit dem Hybrid Panamera S. Der Reisesänfte stehen durch die Kombination aus Benziner und E-Aggregat 279 kW/380 PS zur Verfügung. Dies sichert beeindruckende Leistungswerte bei niedrigem Verbrauch: Mit Energiesparreifen werden nur 6,8 Liter Super auf 100 Kilometern benötigt. Der Sprint von null auf 100 km/h gelingt in sechs Sekunden, in der Spitze sind 270 km/h drin. Mit Doppelmotor kommt auch der "Semper Vivus" daher, der dem gleichnamigen Original - also dem ersten Hybridauto der Welt - nachgebaut worden ist und nach der Messe ins Museum rollen soll.

Cayman R hat um 55 Kilogramm abgespeckt

Wer Fakten liebt, ist beim erstmals in Europa gezeigten Porsche Cayman R richtig. Die Karosserie hat um stolze 55 Kilogramm abgespeckt und der 3,4-Liter-Sechszylinder leistet 10 PS mehr und kommt jetzt auf 243 kW/330 PS. Mit einer leicht erhöhten Nenndrehzahl von 7 400 U/min wird schließlich ein Leistungsgewicht von 3,9 Kilogramm je PS erreicht, 280 km/h sind drin. Auch Lamborghini setzt auf Gewichtsreduzierung. Der "Aventador LP 700-4" ist ein Leistungssportler wie aus dem Buche. Durch die Kohlefaser-Konstruktion ist das Gewicht gering, für den Vortrieb sorgt ein neuer Zwölfzylinder. (mid)