Berlin. . Nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) meiden 70 Prozent aller Tankstellen-Kunden den neuen Bio-Kraftstoff Super E10. Der Verband wirft Verbraucherschützern vor, nicht aufzuklären sondern zur Verunsicherung der Kunden beizutragen.

Viele Autofahrer scheuen den Griff zur E10-Zapfpistole. Nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) meiden 70 Prozent aller Tankstellen-Kunden den Kraftstoff mit dem erhöhten Bioethanol-Anteil, dabei sind nur zehn Prozent aller Benzin-Pkw technisch nicht für E10 geeignet.

Den Grund für die Zurückhaltung beim E10-Tanken sieht Klaus Picard, Hauptgeschäftsführer des MWV, unter anderem darin, dass Verbraucherschutzorganisationen nicht zu einer Aufklärung, sondern eher zu einer Verunsicherung der Kunden beigetragen hätten.

Doch das herkömmliche Super mit 95 Oktan und einem Ethanol-Anteil von fünf Prozent (E5) kann in der Regel nicht mehr angeboten werden. Sowohl die Produktionsmöglichkeiten der Raffinerien als auch die Anzahl der Kraftstofftanks in den Lagern und den Tankstellen seien begrenzt. Stattdessen werde nur noch eine kleine Menge von E5 mit 98 Oktan an den Tankstellen angeboten. Wenn jedoch weiterhin die meisten Kunden E5 tanken, bedeutet dies für den Verbraucher eine höhere Tankrechnung, und für die Tankstellen besteht die Gefahr, dass die vorhandenen Kraftstoffmengen nicht ausreichen.

Ob das eigene Auto E10-tauglich ist oder nicht, kann beim Hersteller erfragt werden. (mid)