Zur richtigen Zeit die richtigen Autos. Mit den kleinen und kompakten Modellen i10, i20 und i30 ist Hyundai genau am Puls der Zeit. Der koreanische Autobauer profitiert wie kaum ein anderer Hersteller von der deutschen Abwrackprämie.

Händeringend wartet Geschäftsführer Werner H. Frey auf Nachschub aus Fernost, um noch mehr Autos verkaufen zu können. Seine Fahrzeuge sind begehrter denn je. Ob das auch für den neuen Geländewagen Hyundai ix55 gilt?

Es gab Zeiten, da hätte Frey jeden Offroader dieser Klasse persönlich nach Deutschland gefahren. So avancierte der ix55 in den USA bereits vor zwei Jahren zum Verkaufsschlager. Wenn auch unter dem Namen Veracruz. Doch die Zeiten ändern sich. Im Sog der momentanen Kleinwagen-Welle dürfte es der ix55 schwer haben, auf einen Spitzenplatz vorzufahren.

Eigentlich ungerecht, denn der jüngste sportliche Offroader (dessen Segment noch immer sperrig SUV abgekürzt wird), hat durchaus Qualitäten. Sein komplett neuer Sechszylinder-Diesel verdient dabei ebenso Respekt wie die 6-Gang-Automatik oder die Xenonlichter. Auch der Einstiegspreis von 42 290 Euro ist eine echte Kampfansage an die Konkurrenten Audi Q7, BMW X5 oder Volvo XC90 (wenngleich der ix55 in europäischen Nachbarstaaten immer noch deutlich günstiger zu erwerben ist). Mit seiner imposanten Länge von 4,84 Metern bietet er kaum weniger Platz für bis zu sieben Insassen als die genannten Rivalen.

Weil Hyundai händeringend auf den Rußfilter für den 3,0-Liter-Selbstzünder wartete, kommt der ix55 hierzulande erst jetzt auf den Markt. Der in Rüsselsheim entwickelte Diesel läuft ruhig und zeigt sich überraschend durchzugsstark: Geschuldet dem Common-Rail und den Piezo-Injektoren, die Laufruhe garantieren. Der Motor nimmt bis 200 km/h Fahrt auf. Auch der Verbrauch ist mit durchschnittlich 9,4 Liter konkurrenzfähig. In den USA trieb dagegen ein in Deutschland fast unverkäuflicher 3,8-Liter-Benziner mit 260 PS den Offroader an.

Über die komfortable Sechs-Gang-Automatik überträgt der ix55 seine Kraft mit permanentem Allradantrieb auf die Straße. Dort gibt der Oberklasse-SUV eine bemerkenswerte Figur ab, nicht nur wegen des an die Unterkante des Kühlers gewanderten Hersteller-Logos. Insgesamt räumt die Formensprache endgültig mit dem ehemals langweiligen Hyundai-Design auf. Harmonische Linienführung gönnt sie sich dennoch.

Auch das Sicherheitspaket überzeugt: 6 Airbags, ESP und die Traktionskontrolle TCS sorgen für eine entspannte Fahrt. Dazu gibt's Gurtstraffer und aktive Kopfstützen – alles ohne Aufpreis.

Fazit: Mit dem ix55 hat sich Hyundai in der Top-Klasse der sportlichen Geländewagen angemeldet. Aber von den Verkaufszahlen der Konzern-Kleinwagen kann er (momentan) wohl nur träumen.