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Die heutigen Navigationsgeräte warnen den Autofahrer vor einem Verkehrsstau und berechnen, sofern man das wünscht, eine neue Route zum Ziel.
Diese Funktion der Navigationssysteme nennt sich TMC und ist die Abkürzung eines englischen Begriffes. „Traffic Message Channel“ bedeutet im Deutschen so viel wie „Nachrichtenkanal für Verkehrsstau“, womit das Verfahren treffend beschrieben ist. Denn die Informationen bezieht das Navigationsgerät über einen UKW-Sender. In den vergangenen Jahren etablierte sich als Alternative zu diesem kostenlosen Service das sogenannte TMCpro, für dessen Nutzung der Besitzer eines Navigationsgerätes eine Gebühr entrichten muss. Das einfache TMC basiert auf den Staumeldungen anderer Autofahrer und der Polizei. TMCpro bezieht die Daten direkt von den Datensensoren, die an Brücken oder Verkehrsschildern angebracht sind. Diese Informationen sind natürlich wesentlich aktueller und genauer.
Dennoch sind die angebotenen Umleitungen bei einem angezeigten Verkehrsstau nicht bedenkenlos zu empfehlen. Wenn die automatische Stauumfahrung im Navigationsgerät während eines Staus auf der Autobahn auf die parallel verlaufende Landstraße umleitet, wird auch diese binnen kürzester Zeit überlastet sein und es dort zum Verkehrsstau kommen. Umgekehrt kann es in dicht erschlossenen Ballungsgebieten wie etwa dem Ruhrgebiet passieren, dass das Navigationsgerät während des Berufsverkehrs in einem fort neue Routen berechnet. Für Landstraßen oder normale Straßen innerorts aber gibt es noch kein verlässliches Staumeldesystem, ebenso wenig für Baustellen und die Wettersituation auf Passstraßen. Es ist also durchaus sinnvoll, sich die Empfehlungen des Navigationsgeräts anzeigen zu lassen, aber die Autobahn nur bei einer Vollsperrung oder einem Verkehrsstau mit mehr als fünf Kilometer Länge zu verlassen.