Bochum. Rund eine Million E-Autos sind auf deutschen Straßen unterwegs. E-Mobilität wird immer mehr zum Zukunftsgeschäft für Tankstellen. Ein Tankstellenbetreiber will die Zahl seiner Ladepunkte verdoppeln.
Deutschlands größter Tankstellenbetreiber Aral will die Anzahl seiner ultraschnellen Ladepunkte bundesweit im laufenden Jahr auf 3000 verdoppeln. Dafür werde man bis zu 100 Millionen Euro investieren, teilte das zum britischen Ölkonzern BP gehörende Unternehmen in Bochum mit.
Geplant seien Ladeleistungen von bis zu 300 Kilowatt. Damit könnten Autofahrer bei entsprechender Fahrzeugtechnik innerhalb von zehn Minuten grünen Strom für eine Reichweite von bis zu 350 Kilometern beziehen, hieß es. Die Ladesäulen stehen etwa an Tankstellen, Supermärkten und Restaurants.
E-Mobilität: Zukunftsgeschäft für Tankstellen
Die Geschäftszahlen des vergangenen Jahres zeigten, dass sich E-Mobilität immer mehr zum Zukunftsgeschäft für Tankstellen entwickele, berichtete Aral. So habe Aral sein Ladenetz im zweiten Halbjahr 2022 um 50 Prozent auf knapp über 1300 Ladepunkte vergrößert. Zugleich habe man doppelt so viel Strom abgesetzt wie in der ersten Jahreshälfte.
Der Aral-Vorstand für Elektromobilität, Alexander Junge, kritisierte lange Planungs- und Genehmigungsverfahren. Aral warte bis zu 18 Monate auf die Genehmigung eines Mittelspannungsanschlusses.
Anfang Januar gab es laut Bundesnetzagentur in Deutschland rund 80.500 öffentlich zugängliche Ladepunkte, darunter 13.300 Schnellladepunkte mit einer Ladeleistung von mehr als 22 Kilowatt. Die größten Betreiber waren zum Jahresanfang EnBW mit knapp 4200 Ladepunkten, Eon mit 3700 Ladepunkten und EWE mit 1800 Ladepunkten.