Haar. »Clubman« heißt der neue Mini Kombi und bereits das klingt recht britisch. Man denkt sofort an London, Gentleman und an die Beatles. Letztere Assoziation ist gar nicht mal so weit hergeholt.

Denn als die Liverpooler Band noch aktuell in aller Ohren klang, war schon einmal ein Mini-Kombi gleichen Namens auf den Straßen unterwegs. Mit diesem hat der neue Clubman aber (fast) nur noch den Namen gemeinsam: Aus dem billigen Kleinwagen von damals ist ein schick gezeichneter Lifestyle-Kombi geworden. Demzufolge ist der kleine Kombi auch kein Familienauto für preisbewusste Vernunftkäufer. Er ist vielmehr ein stylisches Stadtmobil. Wer ihn kauft, sollte schon ein etwas dickeres Bankkonto mitbringen: Ab 19 900 Euro ist der Cooper zu haben, der getestete Cooper S steht mit immerhin 23 900 Euro in der Liste. Der normale Mini Cooper S kostet ab 21 600 Euro.


Clubdoor gut versteckt

Für die Preisdifferenz bekommt man nicht nur acht Zentimeter mehr Radstand und dadurch mehr Knieraum im Fond, sondern vor allem drei Türen. Hinter der großen Beifahrertür gibt es eine schmale, »Clubdoor« genannte Hecktür. Sie lässt sich nur öffnen, wenn auch die Beifahrertür offen ist. Dennoch ist die kleine Klapptür eine sehr nützliche Sache: Man kann wesentlich besser in den Fond einsteigen. Dort sitzt es sich für ein kleines Auto relativ bequem, wenn auch nicht ganz so gebettet wie in einer Reiselimousine.


Eigentlich ein Fünftürer

Genau genommen ist der Mini Clubman ein Fünftürer: Zwei »Splitdoors« genannte Flügeltüren eröffnen den Zugang zum Laderaum. Der ist zwar nicht sonderlich groß, fasst aber locker das Urlaubsgepäck von zwei Leuten. Immerhin kann das Stauabteil erweitert werden. In der Normal-Konfiguration kann man 260 Liter mitnehmen. Mit wenigen Handgriffen lassen sich die Rücklehnen umlegen, wodurch ein ebener Laderaum von 930 Liter entsteht.


Zusätzliches Staufach

Unter dem eigentlichen Gepäckraumboden findet sich ein verborgenes, zusätzliches Staufach. Dort befindet sich unter anderem eine Klappkiste. Clever für Leute, die nach spontanen Wochenendeinkäufen nicht wissen, wohin mit den Lebensmitteln. Die Box ist Teil des 160 Euro teuren Ablagen-Paketes.


Cooper S: Zwei Auspuffenden

Dem Mini Cooper S Clubman gelingt ein starker Auftritt. Von vorn sieht er aus wie die Mini-Limousine seit 2006. Auch in der Seitenansicht ist er trotz Kombi-Heck noch als Mini zu erkennen. Die Hecktüren sind eingerahmt und kontrastierend abgesetzt. Zwei Auspuffrohre recken ihre Enden nach hinten.


Breiter Steg stört

Der Platz hinter dem Volant ist ein vertrauter Ort im Mini: Straffe Sportsitze nehmen Fahrer und Beifahrer auf. Hinter dem Lenkrad sitzt wie gewohnt der Drehzahlmesser, der einer Bahnhofsuhr ähnliche Tachometer prangt in der Mitte der Armaturentafel. Ein kleiner Nachteil offenbart sich beim Blick in den Rückspiegel: Die breiten Stege der Hecktüren stören den Blick nach hinten.


Spar-Motor mit 175 PS

Ein Druck auf den Startknopf weckt den kernig klingenden 175-PS-Motor. Die Maschine gehört zur neuen Generation von Spar-Motoren und soll dank Auto-Start-Stopp-Funktion, Bremsenergie-Rückgewinnung und einer Schaltpunktanzeige beim Spritsparen helfen. Laut Hersteller nimmt sich der Clubman Cooper S nur 6,3 Liter aus dem Tank.


Go-Kart-Feeling auf der Serpentine

Bereits aus dem Drehzahlkeller sprintet der Cooper S richtig los. Man muss das kleine Volant fest halten, denn die sehr direkte Lenkung setzt Befehle spontan um. An der knackigen Sechsgang-Box ist nichts auszusetzen. Alles zusammen lässt auf der Serpentinen-Strecke Go-Kart-Feeling aufkommen. Das speziell auf den Kombi abgestimmte Fahrwerk ist straff gefedert, aber nicht zu hart abgestimmt. Wer noch mehr Wert auf Dynamik legt, kann gegen Aufpreis eine extra-sportliche Fahrwerkabstimmung bestellen.


Fazit: Lifestyle-Fahrzeug für betuchte Fahrer

Der Mini Clubman ist kein klassischer Familienkombi, sondern ein schickes Lifestyle-Fahrzeug für die junge Großstadt-Generation. Das zeigt bereits der respektable Anschaffungspreis. Die Lösung mit einer versteckten Tür an der Seite ist nicht nur ein Design-Gag, sondern erleichtert tatsächlich das Einsteigen in den Fond. Mit der Cooper-S-Motorisierung wird der kleine Kombi zum spritzigen Mobil, das sich richtig agil bewegen lässt.


Datenblatt  Mini Cooper S Clubman  Motor und Antrieb Reihen-Ottomotor  4 Zylinder 4 Ventile pro Zylinder Hubraum: 1598 ccm max. Leistung: 128 kW (175 PS) bei 5500 U/min max. Drehmoment: 240 Nm bei 1600-5000 U/min Frontantrieb 6-Gang-Schaltgetriebe


Maße und Gewichte  Länge: 3958 mm Breite: 1683 mm Höhe: 1432 mm Radstand: 2547 mm Leergewicht: 1280 kg Zuladung: 485 kg Kofferraumvolumen: 260 bis 930 Liter Dachlast: 75 kg Tankinhalt: 50 Liter


Messwerte  Höchstgeschwindigkeit: 224 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 7,6 sec. Gesamtverbrauch: 6,3 Liter auf 100 km CO2-Emission: 150 g/km Kraftstoffart: Super