Albstadt. Baumharz, Insektenreste: Der Sommer hat im Lack seine Spuren hinterlassen. Damit sie sich nicht durch den Decklack fressen, sollten diese Erinnerungen an die warmen Sonnentage schnellstens beseitigt werden.

Der Sommer neigt sich seinem Ende zu und er hat seine Spuren hinterlassen. So finden sich auf vielen Karosserien die Zeichen von Baumharz oder Insektenreste. In Verbindung mit Wasser und Hitze setzen solche Verunreinigungen dem Autolack stark zu. Deshalb sollten diese Erinnerungen an die warmen Sonnentage schnellstens beseitigt werden, damit sie sich nicht durch den Decklack fressen. «Folgeschäden sind immer teurer als eine Sofortreparatur», begründet Werner Hipp, Kfz-Meister im Autohaus Riesterer im baden-württembergischen Albstadt, den Handlungsbedarf. Bei dem entsprechend fälligen Rundgang ums Auto werde erfahrungsgemäß auch manch anderer Lackschaden etwa durch Steinschlag oder kleine Rempler auf dem Parkplatz entdeckt.

«Eine der besten Möglichkeiten, kleinen Schäden zu Leibe zu rücken, bevor eine teure Teillackierung nötig wird, ist das Polieren oder Versiegeln des Lacks», erläutert der Kfz-Fachmann. Auch kleine Lackabsplitterungen sollten möglichst umgehend ausgebessert werden, legt Werner Hipp Autobesitzern ans Herz: «Selbst wenn nur die farbige Deckschicht des Lacks beschädigt ist, kann an dieser Stelle Wasser unter die schützende Lackschicht eindringen. Dann lässt der Rost nicht mehr allzu lange auf sich warten.»

Lackarbeiten den Profis überlassen

Das schützende Lackkleid des Autos besteht stets aus mehreren Schichten - von der Grundierung bis zum Decklack. Der Fachmann kennt den Original-Aufbau des Lacks und kann ihn genauso wiederherstellen. (Foto: imago)
Das schützende Lackkleid des Autos besteht stets aus mehreren Schichten - von der Grundierung bis zum Decklack. Der Fachmann kennt den Original-Aufbau des Lacks und kann ihn genauso wiederherstellen. (Foto: imago) © imago | imago





«Grundsätzlich empfiehlt sich bei Lackschäden die Reparatur in einem Fachbetrieb», rät Hipp. Was wie Werbung fürs eigene Gewerbe klingt, hat allerdings einen sachlichen Grund. Jede auch noch so gut gemeinte Heimarbeit mit einem Lackstift würde schon nach kurzer Zeit zum erneuten Rostbefall führen. Denn das schützende Lackkleid des Autos besteht stets aus mehreren Schichten - von der Grundierung bis zum Decklack. Der Fachmann kennt den Original-Aufbau des Lacks und kann ihn genauso wiederherstellen. Die Profiarbeit ist allemal billiger, als in wenigen Jahren ein ganzes Karosserieteil zu ersetzen, weil bei der Lackschadensbeseitigung gespart wurde.

Zunehmend greifen Fachleute bei kleinen bis mittleren Schäden der Lackierung zur sogenannten «Spot-repair»-Technik. Dabei werden Blessuren in der Fahrzeugoberfläche punktuell instand gesetzt. Die Reparatur wird fast immer direkt am Fahrzeug durchgeführt, ohne die beschädigten Teile zu demontieren. Spezielle Lack-Mischsysteme erlauben es, die Originalfarbe bestmöglich nachzubilden. Lackiert wird mit speziellen Lackierpistolen mit sogenannten Spot-Repair-Düsen.

Polieren und Versiegeln

Wenn der Schaden nur die Oberfläche des Decklacks betrifft - leichte Kratzer, Vogelkot oder Harzflecken -, ist Polieren das Mittel der Wahl. Vor aller Arbeit ist die zu polierende Stelle zu säubern, weil schon kleinste Körner den Erfolg der Reparatur zunichte machen. Bei den darauf folgenden Schleifvorgängen ist mit besonderer Umsicht vorzugehen. Die Prozedur schließt mit einer Hochglanzpolitur ab, die den Lack wieder erstrahlen lässt.

Vor dem Herbst sollte eine Langzeit-Lackkonservierung aufgetragen werden, rät Fachmann Hipp: «Diese Versiegelung verhindert, dass vermoderndes Laub und Dauerregen im Herbst sowie Salz und Frost im Winter das glänzende Lackkleid angreifen und stumpf oder gar fleckig werden lassen.» (ddp)


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