Essen. Fahrer sind verpflichtet, ihr Kennzeichen sichtbar zu halten. Sonst droht eine Strafe von bis zu 50 Euro. Der Winter hält NRW weiter im Griff. Vorerst wird es nicht tauen. Es bleibt kalt, Regen erhöht zudem das Glatteisrisiko.

Was vergangene Woche noch weiß hernieder rieselte, ist auf deutschen Straßen längst zu einer grauen, schlammigen Masse geworden. Aufspritzender Schneematsch, vermischt mit verschiedenen Taumitteln und Streugut, hinterlässt dabei nicht nur auf dem Autolack unschöne Spuren, sondern kann schnell auch das Kennzeichen überdecken. „Im Bußgeldkatalog heißt es, dass das Kennzeichen wie vorgeschrieben ausgestaltet sein muss, sonst droht eine Strafe von zehn Euro”, sagte ADAC-Sprecher Maximilian Maurer der WAZ. Leserlich müsse die Kombination aus Ortskennung, Buchstaben und Zahlen deshalb natürlich sein. „In der Praxis wird ein Polizist aber jedem die Gelegenheit zur Reinigung geben.”

Anders liege der Fall, wenn dem Autofahrer bei der Unkenntlichmachung seines Nummernschildes Vorsatz unterstellt werden könne, so Maurer. Wenn etwa der Schmutz auch lange nach einer Änderung der Wetterverhältnisse nicht entfernt worden ist. „Das kostet dann 50 Euro und einen Punkt in Flensburg.” Wem die Dreckspritzer auch auf dem Lack ein Dorn im Auge sind, sollte Maurer zufolge aber eines bedenken: „Warmes Reinigungsmittel in einer Waschstraße kann den Lack bei Frost zusätzlich belasten.” Ist der Lack nicht elastisch genug, können durch die Temperaturschwankungen Risse entstehen, durch die später Wasser eindringen könnte.

Überfrierende Nässe erwartet

Gefährlich wird für Autofahrer aber vor allem die überfrierende Nässe werden, die Meteorologen in den kommenden Tagen in Norden und Westen erwarten. Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach warnte vor örtlicher Glatteisgefahr: Da der Boden überall noch tief gefroren sei, könne Regen blitzartig zu Glatteis führen. Wann und wo lasse sich aber nicht vorhersagen. Grund sind Tiefausläufer, die von der Nordsee allmählich mildere Luftmassen nach Nord- und Westdeutschland führen.

Die Kältewelle bringt die Schifffahrt auf deutschen Flüssen immer mehr zum Erliegen. Allein auf Main, Mosel und Elbe war sie am Montag bei dichten Eisschollen auf Hunderten Kilometern gesperrt. Trotz nachlassender Temperaturen im Nordwesten ist kein Ende der Kälte in Sicht.

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