Der große Erfolg der Fahnder im Ruhrgebiet ist keine Trendwende. Weder taugt er zur Alarmzeile „Immer mehr Heroin“ noch zur Entwarnung, weil die Sicherstellung dem illegalen Handel 330 Kilogramm entzogen hat. Es hat sich eben nichts verändert.

Nein, der Super-Coup der Fahnder im Ruhrgebiet ist keine Trendwende. Weder taugt er zur Alarmzeile „Immer mehr Heroin“ noch zur Entwarnung, weil die Sicherstellung dem illegalen Handel 330 Kilogramm entzogen hat. Es ist viel schlimmer. Es hat sich eben nichts verändert. Die respektable Sicherstellung beweist: Der Handel mit dem veredelten Schlafmohn blüht. Ermittlungserfolge sind oft dem Zufall geschuldet, gekoppelt mit guter und durchaus zunehmend internationaler Fahndungsarbeit.

Wir dürfen an dieser Stelle nachfragen, wieso die Welt die Chance der zehn Jahre langen Afghanistan-Intervention nicht nutzte, das Übel mit der Wurzel auszurotten und den vom Mohnanbau abhängigen Bauern einen Ersatz zu verschaffen. Denn Afghanistan ist, neben Lateinamerika, Hauptherkunftsland der Grundsubstanz von Heroin für den europäischen Schwarzmarkt. Es ist wahrscheinlich, dass auch der Essener Fund den Weg über die berüchtigte Balkanroute genommen hat.

Wir werden wohl leider keine Antwort bekommen. Trotz der Drogentoten – und trotz der kriegstreibenden Wirkung des Heroins, das ja auch den Terror mitfinanziert.