Frankfurt/Main. Zu wenige Bücher sind als E-Books verfügbar, bemängelt der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) - und fordert ein Recht auf elektronisches Lesen. Einige Verlage indes verweigerten den Bibliotheken die nötigen Lizenzen, sagte dbv-Chef Frank Simon-Ritz auf der Frankfurter Buchmesse.
Der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) fordert ein Recht auf E-Books in öffentlichen Bibliotheken. Derzeit sei nur etwa die Hälfte der aktuellen Bestseller elektronisch verfügbar, sagte der Verbandsvorsitzende Frank Simon-Ritz am Mittwoch auf der Frankfurter Buchmesse. Einige Verlage verweigerten den Bibliotheken die dafür nötigen Lizenzen.
Die Zahl der öffentlichen E-Book-Ausleihen hat sich dem Verband zufolge von 2012 auf 2013 mehr als verdoppelt. Der Verlegerausschuss des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels sieht in kostenlosen E-Books eine Gefahr für den gesamten Buchmarkt. Er fordert eine nutzungsabhängige Vergütung der elektronischen Ausleihe.
Der Verband stellte auf der Messe auch seinen jährlichen "Bericht zur Lage der Bibliotheken" vor. An der Befragung haben sich rund 750 Häuser beteiligt. Alle klagten über Einsparungen, besonders prekär sei die finanzielle Situation in großen Städten. Die Folgen seien weniger Personal und schrumpfende Ankaufsetats. In den 10.000 öffentlichen Bibliotheken in Deutschland sind knapp elf Millionen Nutzer registriert. (dpa)