Essen. Neuer Ärger für Thomas Middelhoff: Gegen den Ex-Arcandor-Chef ist beim Landgericht Essen eine Strafanzeige eingegangen. Demnach soll Middelhoff eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben haben: Bei einem Pfändungsversuch war eine wertvolle Uhr gefunden worden, die angeblich nicht in der Vermögensauskunft des Managers zu finden ist.
Beim Landgericht Essen ist eine Strafanzeige gegen den Manager wegen des Verdachts der Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung eingegangen. Die Essener Oberstaatsanwältin Anette Milk bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht des "Spiegel". Bei einem Pfändungsversuch sei bei dem früheren Chef des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor eine wertvolle Uhr aufgefunden worden, die in Middelhoffs Vermögensauskunft angeblich nicht angegeben worden sei.
Middelhoffs Anwalt, Winfried Holtermüller, sagte auf Anfrage, ihm sei die Anzeige noch nicht bekannt. Er kündigte an, er werde sich um Akteneinsicht bemühen. Das Strafgesetzbuch sieht für eine falsche Versicherung an Eides Statt eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor. Selbst ein fahrlässiger Falscheid kann mit bis zu einem Jahr Haft oder Geldstrafe geahndet werden.
"Nur" gut 10.000 Mark
Laut "Spiegel" hatte eine Gerichtsvollzieherin bei einer Taschenpfändung bei Middelhoff eine Piaget-Armbanduhr mit einem Listenpreis von über 20.000 Euro sichergestellt. Im Umkreis von Middelhoff hieß es allerdings, die Uhr sei rund 15 Jahre alt und habe damals "nur" gut 10.000 Mark, also etwa 5000 Euro gekostet. (dpa)