Münster. . 120 Fälle von Brechdurchfall gab es in den vergangenen Tagen in Münster. Auch Kitas und Schulen in Hamm und den Kreisen Steinfurt und Coesfeld waren betroffen. Schuld ist wahrscheinlich ein Norovirus — und in Verdacht steht das gelieferte Essen.

Für die Fälle von Brechdurchfall bei Kindern in Münster ist vermutlich das Norovirus der Auslöser. "In zwei Stuhlproben sind Noroviren nachgewiesen worden", sagte Stadt-Sprecher Joachim Schiek am Montag. Die Zahl der betroffenen Kinder habe sich in Münster am Wochenende nicht erhöht. Bis Freitag waren 120 Fälle an vier Grundschulen und sechs Kindertagesstätten gemeldet worden.

Im Kreis Coesfeld gab es bis zum Wochenende drei betroffene Schulen mit 20 Fällen, im Kreis Steinfurt waren nach Auskunft einer Sprecherin zwei Kitas mit 16 gemeldeten Fällen betroffen. Neue Fälle seien am Montag nicht gemeldet worden. Laboranalysen liegen in den beiden Kreisen noch nicht vor.

Auch in Hamm ist eine Schule betroffen. Hier fehlten nach Auskunft eines Sprechers am vergangenen Freitag 14 Kinder, ob in allen Fällen Brechdurchfall der Grund ist, war am Montag noch offen.

Alle Erkrankungsfälle verliefen harmlos

Gefährliche Krankheitsverläufe habe es nicht gegeben, hieß es aus allen Orten. Der Verdacht fällt wie in Münster und Hamm auf den Lieferanten der Gemeinschaftsverpflegung. Das Unternehmen arbeitet bei der Ursachenforschung mit den Behörden zusammen.

Das Norovirus ist sehr leicht übertragbar. Es gehört zu den weltweit häufigsten Erregern für plötzlich auftretenden Brechdurchfall. Die Folge sind Übelkeit, Durchfälle und Erbrechen, oft gepaart mit Bauchschmerzen und Mattigkeit. Verstärkte Ansteckungsgefahr herrscht in Gemeinschaftseinrichtungen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin kommen Noroviren oft in Kindergärten, Alten- und Pflegeheimen vor. Der Nachweis der Viren ist meldepflichtig. (dpa)