Essen. Ein Kanadier hat in der Lotterie den Jackpot geknackt und 40 Millionen Dollar gewonnen. Anstatt das Geld zu behalten, hat er den gesamten Gewinn gespendet. Nicht einmal seine Kinder waren eingeweiht und erfuhren erst nach der Veröffentlichung von dem Gewinn.

Was würde man wohl mit einem Lotteriegewinn von über 27 Millionen Euro machen? Ein neues Haus kaufen, auf Weltreise gehen oder eine berufliche Auszeit nehmen? Der kanadische Geschäftsmann Tom Crist hatte nichts dergleichen im Sinn, nachdem er in der kanadischen Lotterie 40 Millionen kanadische Dollar gewonnen hatte. Ganz im Gegenteil, erspendete seinen gesamten Gewinn für wohltätige Zwecke.

Crist, der früher Geschäftsführer eines Elektro-Großhandels in Calgary war, ist Inhaber eines Jahresloses für die kanadische Ziehung „6 aus 49“. Bis zu seinem Großgewinn hatte er nie mehr als umgerechnet 14 Euro abgeräumt. Dann erhielt der Kanadier beim Golfen in Palm Springs jedoch einen Anruf der kanadischen Lotteriegesellschaft mit der frohen Botschaft – er hatte den Jackpot von umgerechnet über 27 Millionen Euro geknackt.

Nicht einmal die Kinder wussten vom Gewinn

Der Gewinner zeigte eine erstaunliche Reaktion: Anstatt zu jubeln und seiner Familie und Freunden von seinem Glück zu berichten, setzte Tom Crist sein Golfspiel fort und erzählte noch nicht einmal seinen Kindern von dem Gewinn. „Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Ich brauche das Geld nicht wirklich", erklärte der Geschäftsmann. Er habe selbst in seinem Leben genug Glück gehabt und für sich und seine Kinder ausgesorgt. Deshalb entschied sich Crist schon kurz nach der Gewinnbenachrichtigung, den gesamten Gewinn im Gedenken an seine verstorbene Ehefrau für wohltätige Zwecke zu spenden. Sie war nach einer 33-jährigen Ehe an Krebs verstorben – deswegen hat Crist auch bereits mit etwa 800.000 Euro das ehemalige Behandlungszentrum seiner Frau unterstützt. Der restliche Gewinn fließt in eine Familienstiftung, die das Geld an weitere Wohltätigkeitsorganisationen wie die kanadische Krebsgesellschaft verteilt.

Eigentlich wollte Tom Crist sein wohltätiges Werk ganz im Stillen verrichten: „Ich hatte gehofft, das Geld ohne großen Medienaufruhr in meine Stiftung überführen zu können." Doch die Geschäftsbedingungen der kanadischen Lotteriegesellschaft schreiben vor, dass Großgewinner öffentlich bekanntgegeben werden. Daher musste sich Crist für ein Foto ablichten lassen – erst dann erfuhren seine Kinder sowie die Öffentlichkeit von dem Gewinn. Die Kinder waren zwar zunächst etwas beleidigt, dass sie erst so spät von ihrem Vater eingeweiht wurden, akzeptieren aber seine Entscheidung.