Düsseldorf/Essen. Düsseldorfs OB Dirk Elbers mag das Revier anscheinend nicht. Die Antipathie des CDU-Politikers geht so weit, dass er im Ruhrgebiet „nicht mal tot überm Zaun hängen“ will. Da hat er aber die Rechnung ohne unsere Leser gemacht. Die haben ihre eigene Sicht auf den Pott - und vor allem auch auf OB Elbers.
Wahlplakate, die an die Beschilderungen im geteilten Berlin erinnern und dabei das Ruhrgebiet diskreditieren: Damit hatte der Düsseldorfer OB Dirk Elbers bereits in jüngster Vergangenheit die Gemüter erhitzt. Dass dieser Kampagnenstil in der Nachbarregion auf wenig Gegenliebe stößt, ist dem CDU-Politiker anscheinend jedoch egal - und setzt noch einen drauf: "Da will ich nicht mal tot über dem Zaun hängen!" ließ Elbers auf dem Kreisparteitag der Christdemokraten in Düsseldorf verlauten. Unter unseren Lesern hat er sich damit keine Freunde gemacht.
Das Ruhrgebiet hat schöne Zäune
In den Kommentaren auf Facebook und auf unserem Portal beweisen unsere Leser vor allem, dass sie solche Attacken mit Humor nehmen können. Während Daniela Meißner noch unterstellt, "Der weiß gar nicht, wat wir für schöne Zäune haben", geht klara930 noch einen Schritt weiter: "Bei uns im Pott ist die Entsorgung von Sondermüll sehr streng geregelt, man kann ihn nicht einfach über den Zaun hängen".
Auch amigo greift die morbide Symbolik auf und beruhigt den Düsseldorfer OB: "Bei uns im Ruhrgebiet müsste Herr Elbers auch nicht tot überm Zaun hängen. Es besteht die Pflicht einer Erd-/Feuerbestattung. Also, keine Bange!". Und Patty Engel stellt stolz, aber augenzwinkernd klar: "Lieber tot im Revier als lebendig in Düsseldoof...".
Wer wohnt schon in Düsseldorf
Gerd Bo erklärt, dass es einen funktionalen Unterschied zwischen Ruhr und Rhein gibt: "Nach Düsseldorf fährt man eh nur zum Arbeiten. Erholen kann man sich im grünen Ruhrpott.". Und Dirk Kölsche drückt es mit einer Zeile aus Grönemeyers "Bochum" aus: "Wer wohnt schon in Düsseldoooorf......."
Politischer wird Andreas Kae, der den Ball zurückspielt: "Wenn im Ruhrgebiet so manche Sachen nicht stimmen sollten, liegt das unter anderem wohl an der Politik, die in Düsseldorf (Landtag) gemacht wird.". Und auch aus Elbers Heimatstadt kommt nicht automatisch Applaus, wie Rudi Voller beweist: "Ihr Ruhrgebietler könnt das mit Gelassenheit und Humor nehmen, wir Düsseldorfer müssen den Kerl erst einmal los werden.".
Eigentor im Wahlkampf?
Ob die Unverschämtheit Elbers politisch so klug war, ist eine gute Frage. Ruhri72 meint dazu: "Bessere Wahlkampfunterstuetzung kann Herr Elbers der CDU im Ruhrgebiet doch doch gar nicht geben. Er zeigt auf, welche Werte in der CDU Gültigkeit haben.(...)". Und auch bienesusi findet: "Wenn das Wahlkampf sein soll, dann frage ich mich, was der Mann damit bezweckt: mich als Düsseldorferin stößt eine solche Aussage ab. Ich habe nicht vor, Arroganz zu wählen. Schade ist nur, dass jetzt wieder alle glauben, dass nur solche Leute in Düsseldorf wohnen. Es gibt noch "normale" Bürger, fragt sich nur, wie lange noch.".
Auch andere Stimmen aus Düsseldorf zeigen, dass der OB wohl nicht für alle seine Bürger spricht. genau123 findet versöhnliche Worte: "Ich habe 8 Jahre im Ruhrgebiet gewohnt - und das gerne. Nun lebe ich in Düsseldorf. Und das auch gerne. Mir sind die Verhaltensweisen von Herrn Elbers (...) und seiner Christenunion sehr peinlich und lassen eine vulgäre Arroganz durchscheinen. Hierfür möchte ich die Bewohner des Ruhgebietes um Verzeihung und Nachsicht bitten. Und Sie - liebe Ruhrgebietseinwohner - haben es ja auch mit in der Hand - via Wahlzettel - der Partei, die solches Verhalten lebt, die passende Antwort zu geben.".