Technik —Im Weltall ist ein neuer Super-Satellit unterwegs. Er heißt „Sentinel“, das bedeutet „Wächter“. Warum dieser Satellit so besonders ist, erklärt Robert Meisner. Er arbeitet bei der Europäischen Weltraumorganisation, kurz Esa. Die Esa hat den Satelliten ins All gebracht.
Der Satellit Sentinel-1A beherrscht etwas, das die meisten anderen Satelliten nicht können: Er schaut durch Wolken hindurch. Wie er das macht? „Die meisten Satelliten funktionieren mit Kameras. Sentinel-1A dagegen hat ein Radar-System“, sagt Weltraum-Experte Robert Meisner.
Der Satellit schickt einen Impuls nach unten auf die Erde. Dieser Impuls wird am Boden reflektiert. Aus diesen Informationen lässt sich dann ein Bild zusammenbauen. „So kann man Rückschlüsse ziehen, etwa wie die Oberfläche der Erde aussieht“, erklärt der Fachmann. Um diese Informationen zu deuten, braucht man aber viel Erfahrung.
Bilder in einer Stunde
Die Experten von der Esa möchten sich anschauen, wie die Erdoberfläche beschaffen ist – und wie sie sich verändert. „Sentinel“ kann zum Beispiel besonders gut erkennen, ob eine Oberfläche rau ist oder glatt“, sagt Robert Meisner.
Das ist wichtig, wenn man etwa das Meer beobachtet. „Die Oberfläche der Meere ist rau und unruhig. Aber wenn Öl ins Meer kommt, dann wird die Oberfläche glatter. Das sieht der Satellit. Dann kann man gut erkennen, wo Öl ins Meer kommt.“
So lassen sich Umwelt-Verschmutzer entdecken, die auf dem Meer die Öltanks ihrer Schiffe auswaschen. Das ist verboten. „Und man kann sehen, wohin das Öl sich bewegt und dann etwas dagegen tun.“
Auch wenn Hilfseinsätze in Katastrophengebieten nötig sind, soll der Super-Satellit helfen. Er kann innerhalb von nur einer Stunde Bilder über die Lage vor Ort zur Erde senden. Und die Daten des neuen Satelliten verraten noch viel mehr: Etwa wo Wälder abgeholzt werden oder wie Gletscher und Vulkane sich verändern.